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Festival lockt trotz Regen 25.000 Menschen nach Konstanz. Seit Jahren erstmals wieder ausverkauft.

Konstanz - Wilde Pogo-Tänze und ein Frontmann, der vor mehr als 25.000 Zuschauern die Hosen runter lässt: Die US-amerikanischen Punkrocker von Green Day waren der Höhepunkt des Open-Air-Festivals "Rock am See", das am Samstag zum 27. Mal tausende Musikfans nach Konstanz lockte.

"Wollt ihr mich tanzen sehen", fragte der 40-jährige Green-Day-Sänger Billie Joe Armstrong seine jubelnden Fans, knöpfte die Hose auf und streckte seinen blanken Hintern in die kühle Nachtluft am Bodensee.

Weder das nasskalte Wetter noch die kurzfristige Absage der Berliner Band Beatsteaks konnten die Stimmung im voll besetzten Bodensee-Stadion trüben. Erster Höhepunkt des seit neun Jahren erstmals wieder ausverkauften Festivals war am Nachmittag der Auftritt der Durchstarter-Band Kraftklub. Die Chemnitzer waren spontan für die Beatsteaks eingesprungen, deren Drummer Thomas Götz nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt.

Mit besten Wünschen und einem Foto mit feiernden Fans für den Patienten legte die Indie-Rockband im schon gut gefüllten Stadion los. "Wir haben damit gerechnet, dass ihr uns auch ausbuhen könntet", rief Sänger Felix Brummer nach den ersten Songs erleichtert ins begeisterte Publikum. "Danke, dass ihr getanzt habt."

Zuvor hatten die Punkrocker von Itchy Poopzkid aus Eislingen und die Jungs von Jupiter Jones den Fans eingeheizt. "Wir sind sehr zufrieden", sagte eine Festivalsprecherin. "Die Fans haben sehr verständnisvoll auf die Programmänderung reagiert." Nicht einmal der überschwemmte Campingplatz konnte die Open-Air-Besucher abschrecken. Die meisten Menschen seien dem Aufruf des Veranstalters gefolgt und erst am Samstag nach Konstanz gereist.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 120 Kräften im Einsatz und sprach von bis zu 30 000 Festivalgästen. Es habe keine größeren Zwischenfälle gegeben, sagte ein Sprecher am Sonntag.