Weit über 200 zwei- und vierrädrige Oldtimer waren am Sonntag nach Onstmettingen gekommen. Foto: Schweizer

Der runde Geburtstag wäre 2021 fällig gewesen; Corona ließ keine Feier zu. Dafür hat der Rad- und Motorsportclub Onstmettingen, kurz RMSCO, jetzt halt sein 101. Wiegenfest mit Festakt und Oldtimer-Treffen gefeiert.

Albstadt-Onstmettingen - "Besser spät als gar nicht", kommentierte der stellvertretende Vorsitzende Gunnar Dieringer die Entscheidung, nachzufeiern, der im Anschluss an den musikalischen Auftakt – es spielte die MVO-Jukebox – die Gästeschar im evangelischen Gemeindehaus begrüßte. Eine illustre Schar – Vereinschef Walter Kirschenmann nahm das als Zeichen, dass der RMSCO nicht nur im Ort, sondern auch darüber hinaus Ansehen und Sympathien genießt. Er wurde darin an diesem Abend immer wieder bestätigt – und bekam darüber hinaus attestiert, dass dies nicht zuletzt am Einsatz der langjährigen Funktionäre liegt. Er selbst ist seit 31 Jahren Vorsitzender, Vize Dieringer sogar seit 44 Jahren im Amt.

Ortsvorsteher Jürgen Kurz überbrachte die Grüße von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann und Gemeinde- und Ortschaftsrat sowie den Jubiläumsscheck. In schwierigen Zeiten, so Kurz, sei gesellschaftlicher Zusammenhalt mehr denn je gefragt – in Onstmettingen sei er Realität. Dem RMSCO bescheinigte der Ortsvorsteher, dass er seinen Mitgliedern in bewegten Zeiten sportlich viel geboten habe – und eine Heimat obendrein.

Mit dem Fahrrad fing alles an

Grüße und Präsente des Sportkreises Zollernalb und des Württembergischen Landesssportbundes (WLSB) überbrachte Roland Sauter und erinnerte an das Jahr 1996, als der RMSCO als einer der ersten Motorsportvereine Mitglied des WLSB wurde. Klaus Schwarzer, Vertreter der Landesgruppe Baden-Württemberg des Deutschen Motorsportverbandes (DMV), ließ Revue passieren, wie der RMSCO von der Disziplin Fahrrad erfolgreich auf zwei und schließlich vier Räder mit Motorantrieb und auf die Disziplinen Rallye und Slalom umgestiegen sei.

Stets auf der Höhe der Zeit

Werner Euringer, Präsident des Schwäbischen Automobilclubs, stellte fest, dass der RMSCO auf sicheren und gesunden Beinen stehe, Franz Jerger, Sprecher der Onstmettinger Vereine, sprach vom Gründungsjahr 1921 als einer Zeit des Umbruchs, in der vieles in Bewegung gewesen sei. Der RMSCO sei damals auf der Höhe der Zeit gewesen und es stets geblieben; vor allem habe er stets vorbildliche Arbeit im Jugendbereich geleistet.

Stolz auf deutsche Meistertitel

"Der Motorsportler ist es gewohnt, stets durch die Frontscheibe zu schauen", erklärte Gunnar Dieringer, aber davon mache er jetzt einmal eine Ausnahme. Mit dem Fahrrad habe vor 101 Jahren eine wechselhafte, nicht immer geradlinige, aber immer erfolgreiche Geschichte begonnen; beim ersten Motorradrennen 1949 seien bereits 13 000 Zuschauern dabei gewesen. Die 1950er-Jahre waren eine große Zeit des Radsports, in den frühen 1960er-Jahren erlebte der Rallyesport einen rasanten Aufschwung, und in den 1970er erwachte der Motorsport wieder: Der erste Slalom fand 1970 statt, 1973 wurde Willi Stiefel Deutscher Meister, und 2008 und 2009 stellte der RMSCO mit Conny Bräger die Deutsche Meisterin im Jugendkart.

Mehr Oldtimer als je zuvor

Nach dreijähriger Pause fand am Sonntag wieder das traditionelle Oldtimertreffen statt – auch das ein Jubiläum; es war die 25. Auflage und zugleich der Höhepunkt des Vereinsjubiläums. Auf eine Ausfahrt wurde dieses Mal verzichtet; nostalgische Vielfalt boten auf dem Gelände der Firma Ristau und ihrer Nachbarn in der Borsigstraße weit über 200 Oldtimer aller Art. "Ich denke, das war Rekord", resümierte ein höchst zufriedener Gunnar Dieringer am Sonntagabend.