Weshalb Ringsheims Feuerwehr ein neues Gebäude braucht, zeigt dieses Bild im bisherigen Haus. Zwischen den Fahrzeugen und den Spinden ist kaum Platz. Das schnelle Ausrüsten für den Einsatz wird rund um die Autos zur Platzqual, wo doch jede Minute zählt. Links Wehrchef Christian Feist, rechts an der Spindwand Volker Kern, einer seiner Stellvertreter.Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

Neubau: Entscheidung über künftigen Standort in Ringsheim am 30. Juni / Altes Haus nicht mehr zeitgemäß

Die Entscheidung, wohin die Ringsheimer Feuerwehr ihr dringend benötigtes neues Gebäude bauen wird, soll voraussichtlich am 30. Juni fallen. Die Wehr hofft auf Zustimmung im Gemeinderat für den Wunsch-Standort an der Kahlenberghalle.

Ringsheim. Die Debatte um ein neues Feuerwehrhaus für die Ringsheimer Wehr lässt auch die Feuerwehrspitze nicht kalt. "Wir haben uns über viele Jahre im bisherigen Gebäude beholfen und die Kameraden viel persönlichen Einsatz hineingesteckt. Leicht fällt uns ein Umzug aus diesem wirklich historischen Feuerwehrhaus nicht. Aber er muss sein, es geht einfach nicht mehr, an diesem Standort", erklärt Christian Feist, der Kommandant der Wehr, beim Vor-Ort-Besuch gegenüber unserer Redaktion.

Kaum Platz zum Umziehen in der Halle

Tatsächlich muss man kein ausgewiesener Fachmann sein, um zu erkennen, dass der heutige Standort jetzt schon aus allen Nähten platzt. Im einzigen großen Raum des Gebäudes ist kaum Platz für die Hälfte der aktiven Mannschaft, wenn es um Schulungen oder Versammlungen geht. 45 Kräfte zählt Ringsheims Wehr, doch nur 25 Plätze fasst der Mannschaftsraum. Er ist zugleich Technikzimmer mit Funkausrüstung und obendrein Küche. Und auch die Toilette schließt sich dort an, natürlich ohne getrennte WCs für Männer und Frauen, wie eigentlich vorgeschrieben.

Das könnte man noch verschmerzen, doch schlimmer ist es in der Fahrzeughalle. "Die Feuerwehrfahrzeuge werden immer größer, sie passen einfach nicht mehr zu unseren Räumen", sagt Volker Kern, der Vize von Feist. Ende des Jahres soll ein neues Fahrzeug kommen und ein kleineres ausgemustert werden. Dann bleibt fast gar kein Platz mehr für die Wehrleute, wenn sie sich für den Einsatz an den Spinden umziehen und ausrüsten müssen. Spinde und Autos trennt kaum ein Meter. Das Durcheinander in der üblichen Hektik vor einem Einsatz lässt sich erahnen. Brauchen die Kameraden platzbedingt zu viel Zeit zum Ausrücken, kann das wertvolle Minuten kosten. Die Unfallversicherung, die sich die Raumnot ansah, habe schon Alarm geschlagen, sagt Kommandant Feist.

Nun ist Abhilfe in Sicht. Der Gemeinderat soll am 30. Juni darüber entscheiden, wie es mit dem längst geplanten Neubau für die Wehr weitergeht. Drei Standorte stehen zur Wahl. Jenen an der Kahlenberghalle bevorzugt die Wehr aus einsatztaktischen Gründen. Dort ist allerdings eine 250 000 Euro teure Zu- und Abfahrt nötig, um die jetzt wie berichtet Ärger gärt. Bürger Joachim Pfeffer, der bereits mit einem Bürgerentscheid gegen ein Flüchtlingsheim 2017 das Dorf aufzumischen versucht hatte und gescheitert war, kündigte erneut einen Bürgerentscheid zum Feuerwehrhaus an der Kahlenberghalle an. Er ist sich sicher, genügend Unterschriften für die erste Hürde des Verfahrens zu bekommen.

Ringsheims Feuerwehr, sie war schon immer an jenem Standort unweit des Rathauses zu Hause, weit mehr als 100 Jahre. Alle aktiven und passiven Wehrleute kennen nichts anderes. Viel Herzblut der Kameraden stecke deshalb in jenem historischen Gebäude, weiß der Kommandant. Richtig gern verlasse man es deshalb nicht. Doch die Einsatzfähigkeit für die Bürger sei eben wichtiger.