Jetzt hat er die offizielle Baugenehmigung für den Gewölbekeller: der Antragssteller Martin Weber.Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Ringsheimer Martin Weber darf Arbeiten fortsetzen / Mündliche Absprache getroffen

Für Wirbel hatte das Vorhaben von Martin Weber zur Hangsicherung und die Sanierung des Eingangsportals zum ehemaligen Eiskeller am Kaiserberg gesorgt. Nun erhielt er die offizielle Zustimmung des Gemeinderats.

Ringsheim. Auf den Clinch von Martin Weber und Joachim Pfeffer – den Weber mithilfe eines Anwalts zur Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung aufforderte – ging am Dienstagabend niemand ein, Pfeffers Namen wurde nicht genannt. Im Vorfeld der Ratssitzung war eine Anzeige an die Baurechtsbehörde durchgedrungen, in der Weber vorgeworfen wurde, als Besitzer ohne erforderliche Baugenehmigung Maßnahmen zur Hangsicherung getroffen zu haben.

Auf die Vorwürfe ging Bürgermeister Pascal Weber insofern ein, als er erklärte, Weber habe mit Arbeiten zur Hangabsicherung im 2020 nach mündlicher Rücksprache mit ihm (dem Bürgermeister) begonnen. Nun sei eine Info vom Baurechtsamt gekommen, laut der ein Antrag notwendig sei; woher das Bauamt selbst davon wusste, wollte Pascal Weber als "dahingestellt" stehen lassen.

Dass Martin Weber, der als Antragsteller befangen war, genauso wie Wolfgang Weber als Ehemann der Planverfasserin, den historischen Sandsteinkeller wiederherrichten will, begrüßte der Bürgermeister ausdrücklich. Der Keller sei ein "Juwel". Lobenswert empfand er zudem, dass er diesen nicht nur als Lager, sondern auch für touristische Zwecke nutzen will.

Bauplanungsrechtlich stehe dem nichts entgegen, wie er die Zustimmung dann empfahl. Uwe Müller (SPD) schloss sich an. Er selbst hat Reben in der Nähe des Sandsteinkellers und hat beobachtet, dass schon mehrere Hänge runtergerutscht sind. Es wäre sogar deutlich mehr runtergerutscht, wenn die neue Mauer nicht schon gestanden hätte.

Anja Biehler (Freie Wähler) war zwar nach eigener Aussage "erstaunt", über den Beginn der Bauarbeiten vor Antragstellung, lobte die Wiederherstellung aber als Zeichen im Sinn von "Wiederentdecken eines Potenzials". Sie wünschte aber eine optische Anpassung ans Landschaftsbild, weil die Betoneinfassung am Rand nicht so gut hineinpassen würde.

Auch Ruth Volz (SPD) fand die Vorgehensweise zwar nicht "unbedingt ideal", lobte aber auch das Vorhaben ihres Ratskollegen. Dem Antrag stimmte das Gremium letztlich einstimmig zu.

Über den Gewölbekeller am Kaiserberg liegen bisher nur mündliche Überlieferungen vor. Relativ sicher scheint aber, dass er vom Erstbesitzer des Gasthauses Gustav Gärtner, Gastwirt und Bierbrauer aus Wagenstadt, zwischen den Jahren 1870 und 1890 gebaut wurde.