Anschaulich mit vielen Plänen und Modellen präsentierten Jürgen Rupp (links) und Tristan Laubenstein die Neubaupläne. Ortsvorsteherin Christina Dorn-Maichle lobte die verständliche Darstellung. Foto: Rapthel-Kieser

Die vier Firmen der Eltern und Gebrüder Rupp sollen künftig in Ringingen an einem Ort vereint werden. Der Ortschaftsrat segnete nach einer ausführlichen Präsentation und Visualisierung eines ungewöhnlichen und sehr ökologischen Neubaus die Pläne für die Kirchgasse 15 einstimmig ab.

Burladingen-Ringingen - Karl-Josef Rupp, der vor genau 25 Jahren seinen Baubetrieb in Ringingen in der Kirchgasse 15 gründete, kann ein glücklicher Mann sein. Sein Sohn Alexander trat in seine Fußstapfen und leitet inzwischen mit ihm die Firma, der Sohn Jürgen Rupp wurde Architekt und Sohn Matthias Rupp gründete seine eigene Ingenieurfirma. Keine Frage, in der Familie sind alle mit dem Bauvirus infiziert und haben gemeinsam schon einige Vorzeige-Projekte realisiert. Nicht nur das Ärztehaus in Burladingen, sondern vor allem auch die Schmitte, die ehemalige Schmiede in Ringingen. Die wurde schon vor Jahren zum bundesweit aufsehenerregenden Vorreiter in Sachen Ökobau.

Betrieb platzt aus den Nähten

Die Familie arbeitet Hand in Hand und hat seit einiger Zeit nur ein Problem: Die Betriebe platzen aus allen Nähten. Jürgen Rupp ging deshalb schon vor geraumer Zeit auf die Gemeinde Burladingen zu, sprach mit Bürgermeister Davide Licht und schilderte das Problem. Auch auf die Kirche trat Rupp zu.

Die Baufirma des Vaters, die auf einem einst landwirtschaftlich genutzten Areal neben der Kirche entstand, muss mittlerweile schon leer stehende Gelände im Dorf anmieten um Material und Fahrzeuge überhaupt lagern und abstellen zu können.

Das alles soll jetzt geordnet werden. Ein gut durchdachter Neubau soll nicht nur den Lagerplatz und die 1200-Quadratmeter-Lagerhalle, sondern auch die Büros der verschiedenen Firmen Architektur-ring, Tragwerk-ring und Bauwerk-ring sowie die Wohnungen der Brüder in der Kirchgasse hinter dem Pfarrgarten vereinen. Weil die Lagerhalle aber in die Erde geplant wird und der Rest darüber, wird die Firsthöhe niedriger als das naheliegende Pfarrhaus sein. Der Bau selber wird optisch aufgelockert, ähnlich wie die Schmitte, in drei Kuben unterteilt.

Vor dem Neubau und hinter dem Pfarrgarten kommt der Lagerplatz dazu, der an drei Seiten umbaut und mit einem drei Meter breiten Grüngürtel versehen wird.

Lagerhalle in die Erde versenken

"Das verschafft uns Luft, uns als ortsansässiger Betrieb auch in die nächsten 20 Jahre weiter zu entwickeln", kommentierte Jürgen Rupp das angepeilte Ziel der Traditionsfirma. Und: "Die Erfahrungen, die wir mit dem Schmitte-Bau machten, können wir hier alle nutzen". Auch im Neubau "K15" – so der Arbeitstitel des neuen Projektes – sollen Solarenergie, Photovoltaik, Speicherbatterien und Solarthermie die Hauptrolle spielen. Rund 300 Kilowatt soll das bringen.

Wie der Lärm gemindert wird

Nach Rupp erläuterte Tristan Laubenstein vom Balinger Planungsbüro "Fritz & Grossmann" die baurechtlichen Schritte, die es wegen des Raumordnungsplanes und weil die Grundstücksflächen teilweise im Außenbereich liegen, für den Ortschaftsrat und den Gemeinderat zu gehen gilt.

Nach so viel Bildern, Plänen, Drauf- und Seitenansichten blieben für die Räte nur wenig Fragen, etwa die nach der Lärmemission. Auch der Geräuschpegel soll durch die in die Erde versenkte Lagerhalle und den mit einer hohen Mauer umbauten Lagerplatz vermindert werden.

Ortsvorsteherin Christina Dorn-Maichle bedankte sich für die ausführlichen Informationen und auch dafür, dass sie so verständlich präsentiert wurden. Die Ortschaftsräte und auch Bürgermeister Davide Licht, belohnten die gut vorbereitete Präsentation mit langem Klopfen auf den Tisch.

Einstimmig fasste der Ortschaftsrat den Aufstellungsbeschluss und machte den Weg frei für die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "K15".