Bei der Jahresabschlussfeier in Sulgen wurde Martin Moosmann (Dritter von links) von Kampfrichterobmann Waleri Hettinger (rechts) und Kollegen verabschiedet. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Bilanz von Kampfrichterobmann Hettinger fällt positiv aus

(lh). Endlich mal eine Mannschaftsrunde, in der genügend Kampfrichter zur Verfügung standen und Obmann Waleri Hettinger (AB Wurmlingen) wenig Arbeit bescherte. Bei der Jahresabschlussfeier im Restaurant "Delle Rose" in Sulgen sprach der Bezirks-Kampfrichter-Chef von einer lockeren, problemlosen Saison.

"Ich hatte bei der Einteilung der Kämpfe in der Bezirksliga und Bezirksklasse fast immer zu viele Kampfleiter. So hatten manche ab und zu ein freies Wochenende. Das hat es lange nicht mehr gegeben", bilanzierte Hettinger zufrieden. Lediglich einzelne Schülerkämpfe seien unbesetzt geblieben und von Jugendtrainern ohne Komplikationen gepfiffen worden. Seitens der Vereine seien an ihn keinerlei Beschwerden herangetragen worden. Dies bedeute im Umkehrschluss, dass die Kampfrichter auf den Matten gute Leistungen abgeliefert hätten. Mit Martin Moosmann (AV Sulgen) und Udo Kornacz (KSV Trossingen) müsse er jedoch zwei langjährige und erfahrene Mattenleiter ziehen lassen, bedauerte der Obmann.

Moosmann lege nach 14 Jahren die Pfeife zur Seite. Er habe ihn als äußerst zuverlässigen, engagierten und selbstbewussten Mann auf und abseits der Matte kennen und schätzen gelernt und verliere mit ihm auch einen guten Freund. Mit Moosmann habe man nach dem Kampf immer offen und fair diskutieren können. Man werde ihn aufgrund dessen Engagement im Bezirk als Staffelleiter und Jugendleiter bestimmt weiterhin in den Ringerhallen antreffen.

"Die Tür bleibt für dich bei uns immer offen", bot Hettinger dem scheidenden Moosmann indirekt eine Rückkehr vom Rücktritt an. Wie Moosmann versicherte, habe er sich in all den Jahren in der Gruppe der Kampfrichter immer wohl gefühlt.

Allerdings besitze er nicht mehr die erforderliche Motivation, um am Samstagnachmittag wegzufahren, Kämpfe zu leiten und spät in der Nacht nach Hause zu kommen. Es sei immer besser aufzuhören, bevor es zu Problemen komme. Die Arbeit eines Kampfrichters sei in den vergangenen Jahren schwieriger geworden.

Beispielhaft seien die zahlreichen Möglichkeiten in den theoretischen Prüfungsfragen, nach denen ein Ringer eine Verwarnung erhalte. "Mein Ziel war es immer, keine Gelbe und Rote Karte zu verteilen. Das ist mir gelungen, die Kartons sind bei mir angestaubt. Das zeigt, dass man auch ohne sie auskommen kann", betonte der 52-Jährige überzeugt.

In Abwesenheit dankte Hettinger Udo Kornacz für dessen 19 Jahre langes Pfeifen. Er soll zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet werden. Für Ende 2020 kündigte Michael Maczek (ASV Nendingen) bereits sein Karriereende nach 13 Jahren pfeifen an. Eine besondere Ehrung erhielt Ali Zarabi (AB Aichhalden). Erst im Laufe des Jahres 2019 mit der Prüfung die Lizenz zum Pfeifen erhalten, leitete er in der vergangenen Verbandsrunde 25 Kämpfe, so viele wie kein anderer Kampfrichter des vierten Bezirks. Aktuell verfügt der hiesige Bezirk über 14 lizenzierte Kampfleiter, von denen drei derzeit pausieren. Hettinger verwies zudem auf die ARGE-Bezirksmeisterschaften am 11. Januar in Furtwangen (Freistil) und am 18. Januar in Trossingen (griechisch-römisch), bei denen von den Karis wieder Einsatz gefordert wird.