Beim KSV Tennenbronn ist auf Fabian Reiner (rotes Trikot) stets Verlass, der auch im Derby gegen den AB Aichhalden wieder alles geben wird. Foto: Herzog

Am Samstagabend wird es heiß in der Tennenbronner Festhalle: Der AB Aichhalden kommt zum Derby zum KSV. Es könnte ein Krimi werden.

In der Tennenbronner Festhalle herrscht am morgigen Samstag wieder Derby-Atmosphäre, wenn der AB Aichhalden seine Visitenkarte abgibt. Der badisch-schwäbische Klassiker wird um 20 Uhr angepfiffen.

Volles Haus erwartet

Nachdem derzeit bei Ringkämpfen keinerlei Einschränkungen durch Corona zu beachten sind, steht einem vollen Haus eigentlich nichts entgegen. Und auch sonst sind die äußeren Bedingungen bestens. In der Tabelle unterscheiden sich die beiden Erzrivalen aus dem Kreis Rottweil zwar durch drei Ränge, auf dem Habenkonto weist jedoch jeder vier Punkte auf. Schlüsse aus den bisher abgelieferten Kämpfen lassen sich kaum ziehen, weil bisher jeder andere Gegner hatte. Inzwischen kann der KSV wie auch der ABA in Bestbesetzung antreten.

Griffe in die Trickkiste

Dies eröffnet taktische Griffe in die Trickkiste. Während die Gastgeber in den mittleren und oberen Gewichtsklassen gut aufgestellt sind, haben die Gäste starke Athleten ganz unten und ebenso in der Mitte. Das lässt einige packende Duelle auf Augenhöhe erahnen, von denen jedes Einzelne die Entscheidung bedeuten kann. Beispiele könnten sein: Timo Moosmann (KSV/66 kg) gegen Marin Filip, Mathias Schondelmaier (75 kg Freistil) gegen Stefan Brugger, Timo-Marcel Nagel (80 kg) gegen Dumitri Tulbea und Miroslav Geshev (98kg) gegen Michael Manea. Ein optisches Übergewicht hat der ABA durch Radostin Shindov (57kg), Nicolae Acris (61 kg) und Dumitru Tulbea (80 kg), der KSV durch Fabian Reiner (75 kg griechisch-römisch), Lukas Brenn (86 kg) und Lenard Berei (130 kg).

Knackpunkt bei 71 Kilogramm

Knackpunkt könnte die 71-kg-Klasse sein, in der Aichhalden in bisher vier Saisonkämpfen drei verschiedene Ringer einsetzte. Auf Tennenbronner Seite hat sich Enes Vehapi zum Stammringer gemausert, der allerdings trotz guter Leistungen noch auf seinen ersten Sieg wartet. In der Statistik nach bisher neun Regionalliga-Duellen führt der KSV Tennenbronn mit fünf zu zwei Siegen. Zweimal trennten sich die Mannschaften unentschieden, zuletzt im Vorjahr mit 15:15 in gleicher Sportstätte. Da schnupperte der ABA nach der Hälfte der Kämpfe bei einer komfortablen 15:0 Führung bereits am dritten Sieg, ehe die Gastgeber noch zum Ausgleich kamen. Einen ähnlichen Ringerkrimi wünschen sich bestimmt viele Ringsportfans erneut.

Matthias Brenn: Favorit ist AB Aichhalden

Gegenüber dem Schwarzwälder Boten äußerte sich KSV-Trainer Matthias Brenn so: "Ringerderbys in Aichhalden oder wie jetzt am Samstag in Tennenbronn sind immer spezielle Highlights in der Saison. Die Vorfreude der Ringerfans ist groß. Von der Papierform her ist der AB Aichhalden durch die fünf starken Ausländer aus meiner Sicht klar im Vorteil. Aus dieser Favoritenrolle wird er da nicht herauskommen. Trotzdem freue ich mich auf einen spannenden Ringkampfabend mit packenden Duellen. Wir bräuchten mehr als eine Überraschung, um am Ende als Sieger hervorzugehen. Aber nehmen würde ich sie auf jeden Fall."

Am Montag geht’s gleich weiter

Während der KSV Tennenbronn am Montag, 3. Oktober, um 17 Uhr beim TSV Ehningen antreten muss, absolviert der AB Aichhalden einen Heimwettkampf, zudem der SVG Nieder-Liebersbach erwartet wird. Mitentscheidend, wer als Sieger die Matte verlassen kann, dürfte dabei sein, wer mit den Kräften besser "haushalten", sprich, entsprechend in der Aufstellung variiren kann. Die Hürde für den KSV im Schönbuch dürfte wohl höher sein als die des ABA vor heimischem Publikum.