Sven Herrmann vom KSV Tennenbronn beherrschte seinen Gegner sicher, der Schlussgong verhinderte jedoch einen Schultersieg. Foto: Moosmann

Der erste Heimauftritt des KSV Tennenbronn brachte alles mit, was die Fans so lange vermissen mussten: Leidenschaftliche Kämpfe, Jubel und Hoffnung, dramatische Spannung. Nur das Quäntchen Glück zum Sieg gegen die ungeschlagene RG Hausen-Zell fehlte am Ende. Der Regionalligist unterlag mit 14:15.

Sven Herrmann ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er als Sieger von der Matte gehen will. Dem überlegenen Punktsieg nahe ergab sich in der letzten Minute die Chance zum Schultersieg - hiervor wehrte sich sein Gegner Luca Zeh aber äußerst zäh und hielt in der misslichen Lage bis zum Schlussgong aus. Im Schwergewicht ließ der langjährige deutsche Spitzenringer Oliver Hassler den 21-jährigen Neu-Tennenbronner Cristian Chira nicht zur Wirkung kommen und holte einen Punktsieg für die Gäste.

Bis 98kg neutralisierten sich die beiden Routiniers Miroslav Geshev und Adrian Recorean gegenseitig. Wie von ihm gewohnt, setzte der Tennenbronns Miro Geshev in den Schlusssekunden zur Beinattacke an und auch ein alter Fuchs wie Recorean konnte die siegbringende Zwei nicht verhindern.

In den Klassen bis 61 und 66 kg mussten sich zwei 18-jährige Tennenbronner international erfahrenen Gästeringern stellen. Julian Götz konnte Florion Gavrila zwar nicht gefährden, bewies aber seinerseits hohe Standfestigkeit und hielt mit 0:9-Punkten seine Niederlage in Grenzen. Unbeirrt vom Ruf seines Gegners als Olympiateilnehmer und mehrfachem rumänischen Meister setzte Leon Schetterer den ersten Punkt gegen Ivan Guidea, der sich danach aber nicht mehr aufhalten ließ und bis zur Pause auf 12:1 davonzog. Nach dem Wiederanpfiff überraschte Leon Schetterer den siegessicheren Guidea jedoch erneut und diesmal viel effektiver.

Beinangriff überrascht Gegner von Schetterer

Ein blitzschneller Beinangriff mit anschließenden Schrauben brachte Leon acht Punkte ein und plötzlich war er wieder im Rennen. Der sichtlich beeindruckte Gästeringer kämpfte nun auf Sicherheit und gab sich mit einem 9:6-Punktsieg zufrieden. Die Fans feierten Leon Schetterer jedoch wie einen Sieger, hatte er doch mit seiner tollen Leistung die Hoffnung auf einen Gesamterfolg seiner Mannschaft lebendig gehalten.

Die Tennenbronner Zuversicht erhielt aber schnell einen herben Dämpfer, als Lukas Brenn einem knallharten Hüftschwung von Maximilian Mond zum Opfer fiel.

Der frühere Mannschaftskamerad und jetzige Gegner Maxi Mond fiel von Beginn an durch Angriffslust auf, wovon Lukas Brenn aber in er ersten Kampfrunde durch Abfanger profitierte und selbst mit 5:0 Punkten in Führung ging. Danach wurde die Aktionen von Mond präziser, er glänzte in rascher Folge mit zwei und vier Punkten bis zum finalen "Touche" in der 5. Minute. Ein weiterer voller Punktverlust in der Klasse bis 71kg war einkalkuliert und traf auch ein. Bogdan Zaharia konnte Ausheber aus der Bodenlage und anschließende hohe Würfe nicht verhindern, was dem Gegner die entscheidenden Höchstwertungen bescherte.

Das Tennenbronner Potenzial in den letzten drei Partien war noch hoch. Ruck-Zuck fegte Timo-Marcel seinen Gegner Manuel Kiefer von der Matte, 16:1 stand es nach nur zwei Minuten. Ähnliches hätte nun Matthias Schondelmaier vollbringen müssen, um noch den Gesamtsieg oder ein Unentschieden zu erreichen. Sein Gegner Luca Köpfer war jedoch clever genug, dies zu verhindern und wurde trotz einer 3:9-Punktniederlage von den Kameraden als Matchwinner gefeiert. Für Fabian Reiner wiederum war Heiner Schmittel keine Hürde, sein Vierer aber änderte nichts mehr am glücklichen Sieg des Gegners Hausen-Zell.