Die Adelhausenerin Elena Brugger (rotes Trikot) besiegt in dieser Szene Serena Bölke und wird später erstmals Deutsche Frauenmeisterin. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Pure Freude – aber auch herbe Enttäuschungen für den SBRV bei den Deutschen Meisterschaften

Pure Freude und herbe Enttäuschung lagen bei den Deutschen Freistil-Meisterschaften der Frauen und Männer im saarländischen Riegelsberg bei Athleten des Südbadischen Ringerverbandes (SBRV) ganz nah beieinander.

Es gab zwar den ersten Frauentitel für Elena Brugger, aber bei den Männern auch einen neunten Platz für Manuel Wolfer, beide vom Bundesligisten TuS Adelhausen.

Brugger traf gleich zum Auftakt auf Titelverteidigerin Sandra Paruszewski (AV Sulgen). Das taktisch geprägte Duell entschied die Dinkelberg-Ringern mit einem erfolgreichen Beinangriff mit 3:1 für sich. Damit war Brugger noch lange nicht "durch". Im vierten und letzten Kampf gegen Anastasia Blaywas (KFC Leipzig) brauchte es eine große Kraftanstrengung. Bis etwa 30 Sekunden vor Kampfende lag die Leipzigerin beim Stand von 2:2 noch vorn, ehe Brugger alles riskierte und mit 8:2 gewann.

Nadine Weinauge steht kurz vor einer Sensation

Annika Wendle (ASV Altenheim) scheiterte im Viertelfinale an Vorjahresmeisterin Nina Hemmer (AC Ückerath) mit 2:9 und sicherte sich mit einem Schultersieg über Jenny Hast (RLZ Aschaffenburg) die Bronzemedaille.

Nadine Weinauge vom KSK Furtwangen, die nach langer Verletzungszeit wieder nationales Parkett betrat, stand nach einem Hüftschwung gegen Vize-Europameisterin Anna Schell (SC Unterföhring) kurz vor dem Schultersieg und der Sensation. Die Bayerin konnte sich jedoch befreien und kam wenig später selbst zum Schultersieg. Pech hatte Weinauge auch im Halbfinale, als sie von Maria Selmaier (KSC Apolda) ausgekontert wurde und trotz furioser Aufholjagd mit 4:7 unterlag. Die KSK-Ringerin tröstete sich mit der Bronzemedaille nach einem Schultersieg über Verbandskollegin Johanna Meier (WKG Weitenau-Wieslet).

Bis ins Halbfinale hatte es auch Sina Moosmann vom KSV Tennenbronn geschafft, ehe sie von Emilie Haase (RV Talheim) gestoppt wurde. Im Kampf um Platz drei kassierte die Tennenbronner DM-Frauen-Debütantin eine Schulterniederlage gegen Angelina Purschke (SV Warnemünde) und wurde Fünfte. Freude herrschte beim SV Triberg. Die Ehefrau von Jan Rotter, dem langjährigen deutschen Topringer, Aline Rotter-Focken, sicherte sich sich den Titel in der 76-kg-Klasse. Rotter-Focken startet für den KSV Krefeld.

Seinen Kritikern über den dritten Platz bei den Junioren begegnete Lars Schäfle (RKG Freiburg) mit einer bärenstarken Turnierleistung. Der Titelverteidiger stand nach Siegen über Thomas Gebhardt (KSV Appenweier/12:2), Schaman Kasumov (AC Köln-Mülheim/3:2) und Joshua Morodion (VfL Berlin-Tegel/7:1) erneut im Finale der 86-kg-Klasse, das er nach packendem Verlauf gegen Achmed Dudarov (SV Weingarten) knapp mit 2:3 verlor.

Auch Schäfles Vereinskamerad Adrian Wolny stand im Finale (70 kg). Er lieferte dem späteren Sieger Tim Stadelmann (SV Nürnberg) einen über weite Strecken offenes Duell, in dem sich der Nürnberger mit 4:2 durchsetzte. Jeweils Bronze gab es für die Brüder Nico (61 kg) und Luca Megerle (70 kg/beide ASV Urloffen). Nico wurde im Halbfinale vom späteren Meister Viktor Lyzen (KSV Köllerbach) gestoppt, hatte aber bei der 7:9-Niederlage ebenso die Chance auf den Sieg. Den Kampf um Platz drei gewann der Hofstetter mit 11:1 gegen Simon Hüttner (AC Goldbach). Luca hatte im Semifinale gegen Wolny mit 1:12 das Nachsehen und holte sich bronzenes Edelmetall durch einen 9:2-Punktsieg über Hamzat Awtaew (TV Essen-Dellwig). Die fünfte Bronzemedaille für den SBRV sicherte Felix Krafft (TuS Adelhausen), der Silbermedaillengewinner Robin Ferdinand (ASV Boden) mit 8:9 hauchdünn unterlag.

Plätze sieben und acht für Tennenbronner Duo

Für die beiden Tennenbronner David Brenn (61) und Timo Moosmann (65 kg) sprangen die Plätze sieben und acht heraus. Brenn verlor das Verbandsduell gegen Nico Megerle mit 2:6 und war nach Megerles Niederlage im Halbfinale aus dem Rennen.

Moosmann scheiterte bereits in der Qualifikation an Leon Gerstenberger (AB Wurmlingen) und war eine Runde später zum Zuschauen verurteilt, nachdem Gersternberger an Awtaew mit 1:4 hängen blieb. Der Essener Awtaew war Manuel Wolfer schon in Runde eins zum Verhängnis geworden, als es für den Wiesentäler nach starkem Beginn noch eine 2:8-Niederlage setzte.

In der Länderwertung der Frauen siege Südbaden (29 Punkte) vor Brandenburg (24), Bayern (20) und Württemberg (19). Bei den Männern triumphierte Bayern (79) vor Saarland (74) und Südbaden (58).