Fabian Reiner und der KSV Tennenbronn zeigten kein Erbarmen mit dem akut abstiegsbedrohten AV Sulgen (Andreas Moosmann) beim klaren Derbysieg. Foto: Moosmann

Ringen: KSV Tennenbronn feiert 31:4-Erfolg. Beim AV Sulgen fallen vier Ringer aus. 

Mit 31:4 gelang dem KSV Tennenbronn im Regionalliga-Derby ein unerwartet deutlicher Erfolg gegen den AV Sulgen. "Wir sind nicht mit der Hoffnung zu siegen hierhergekommen", reflektierte Sulgens Trainer Semih Bosyan. Die Wiegeliste der Gäste wies dazu zu viele Ersatzringer auf.

Der AV Sulgen musste kurzfristig auf verletzte oder aus anderen Gründen nicht einsetzbaren Kaderkräfte ersetzen. Obwohl gut 500 Zuschauer die Sporthalle füllten kam keine rechte Derbystimmung auf, da die Tennenbronner Dominanz einfach zu groß war. Julian Götz vom KSV legte gleich mit vier Punkten vor und erhöhte dank seiner technischen Vorteile gegen Samuel Moosmann bis zur Pause auf 9:0.

Der Rest war eine konsequente Fortführung seiner guten Leistung, mit weiteren vier plus zwei Punkten ging er nach gut vier Minuten als technisch überlegener Sieger von der Matte. Wenig Lust zum Risiko zeigten die beiden Schwergewichtler. Sulgens Vertreter Omar Gusushvili hatte leichte Vorteile und führte zur Pause durch zwei Einserwertungen. Dimitar Kumchev gelang in gleicher Weise der Ausgleich, er geriet aber 30 Sekunden vor Schluss wieder mit zwei Punkten in Rückstand und verlor beim letzten Versuch nochmals eine Zwei.

Dieser Punktsieg sollte für Sulgen der einzige in der ersten Halbzeit bleiben. David Brenn überrannte Kaan Ugur förmlich und kam in weniger als einer Minute zum überlegenen Punktsieg.

Nur zwei Einzelsiege für AV Sulgen

Maximilian Mond ließ David Schulze nicht zum Zug kommen, sammelte bis zur Pause einen 5:0 Vorsprung und verpasste dem Gegner gleich nach dem Wiederanpfiff mit einem sauberen Schwunggriff den K.-o. durch Schultersieg. Dieser Überraschung seines Kameraden wollte Mathias Schondelmaier nicht nachstehen und arbeitete gegen Rico Hezel unermüdlich auf die technische Überlegenheit hin. Die letzte Zwei dafür konnte Hezel jedoch kontern und damit egalisieren. Einen nochmaliger Versuch von Mathias Schondelmaier kam zu schlecht vorbereitet und führte zu einer weiteren Zwei für Hezel zum 16:4-Endstand.

Tennenbronn führte damit zur Pause schon haushoch mit 15:2 und Miroslav Geshev erhöhte in nur 30 Sekunden gegen den überforderten Fabio Hezel durch technische Überlegenheit. Farbig und griffreich ging es zwischen Robin Moosmann vom KSV und Robin Hezel zur Sache. Der Tennenbronner war agiler und angriffslustiger, doch Hezel blieb nicht ganz ungefährlich. Nach fünfeinhalb Minuten stand aber auch hier ein Überlegenheitssieg für Robin Moosmann zu Buche. Ein harter Kampf entspann sich zwischen Jonas Schondelmaier und Jannik Malz, der mit 1:1 Punkten in die Pause ging.

Der technisch versiertere Sulgener kam danach mit 6:1 zum zweiten und zugleich letzten Einzelsieg für die Gäste. Fabian Reiner zog mit einem Hüftschwung gegen Andreas Moosmann los, der aber übertragen und ausgeglichen wurde. Moosmann gelang mit einer Eins sogar kurzzeitig die Führung, aber der zweite Angriff von Reiner saß. Mit einem lehrbuchmäßigen Untergriff beförderte er den Gegner direkt auf die Schultern. Sulgens Trainer Semih Bosyan hatte am Ende den Freistilkünsten von Timo-Marcel Nagel wenig entgegen zu setzen und verlor nach vier Minuten technisch überhöht.

Matthias Brenn (KSV Tennenbronn): "Die Regionalderbys sind eigentlich das Highlight jeder Mannschaftsrunde. Diesmal war allerding die Spannung schon nach dem Wiegen raus, da der AV Sulgen keine gleichwertig ausgeglichene Truppe stellen konnte. Wir sind in Bestbesetzung angetreten und haben aus jedem Einzelkampf auch das Bestmögliche herausgeholt. Eine tolles Team mit einer tollen Leistung! Wenn Sulgen absteigen muss, wird uns wieder ein Derby fehlen und ich wünsche der Mannschaft den gleichen Durchmarsch in der Oberliga, wie ihn derzeit der AB Aichhalden vormacht."

Semih Bosyan (AV Sulgen): "Wir haben fünf Verletzte und dazu hat sich Valentin Lupu nun für die DRL entschieden. Wir haben unser Bestes gegeben, wenn auch der eine oder andere etwas demotiviert ist. Wenn wir das Vorfeld mit betrachten, hätte es heute wieder ein enges und hochspannendes Derby werden können. Schließlich haben wir in der Vorrunde gegen Tennenbronn sechs von zehn Kämpfen gewonnen und trotzdem das Pech gehabt, als Verlierer von der Matte zu gehen. Dafür hätten wir uns gerne revanchiert."