Dank der Ringer des AB Aichhalden (Christian Bantle) an die Fans für die Unterstützung und Anfeuerung. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Vor jedem Kampf haben die Trainer Schullian und Kopp die Mannschaft perfekt eingeschworen

Die Rückkehr in die Regionalliga ist dem AB Aichhalden unter seinem Trainerteam Uwe Schullian und Lorenz Kopp umgehend gelungen. Mit dem Aufstieg der ABA-Zweiten in die Landesliga blickt Stefan Maier, Sportlicher Leiter des ABA, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten auf ein erfolgreiches Jahre zurück.

Auf die schnelle Rückkehr in die Regionalliga wurde gehofft. Dass es so eindrucksvoll gelang, war nicht zu erwarten. Ist man davon beim ABA selbst überrascht?

Überrascht waren wir eigentlich nicht. Letztendlich sind viele Faktoren entscheidend in so einer Saison. In Aichhalden haben wir fürs Ringen die besten Voraussetzungen, mit unserer Halle die optimalen Trainingsbedingungen, bei Heimkämpfen immer eine super Stimmung. Die Mannschaft selber hatte das Ziel Wiederaufstieg, das hatte man im Training wie auch in den Kämpfen gesehen. Wenn man dann mit Siegen in die Runde startet , nimmt man den Schwung in die nächsten Kämpfe mit. Dazu kommt noch, dass wir in dieser Saison von schweren Verletzungen verschont blieben.

Was waren die entscheidenden Faktoren, dass die Meisterschaft sogar vorzeitig klargemacht werden konnte?

Die mannschaftliche Geschlossenheit hat eine große Rolle gespielt, und jeder wollte seinen Teil beitragen. Nachdem sich unsere Konkurrenten gegenseitig besiegt hatten, wollten wir den Sack zumachen. Unsere Trainer haben das Team vor jedem Kampf perfekt eingeschworen.

Der Kader war nicht nur in der Breite gut aufgestellt, sondern auch, was die Qualität betraf. Ausfälle, Umstellungen wirkten sich zu keiner Phase negativ aus. Kann man daraus den Rückschluss ziehen, die Trainer Kopp und Schullian haben das Optimum aus jedem Einzelnen geholt?

Auf jeden Fall hat unser Trainergespann eine enorme Erfahrung wenn es darum geht, den Gegner mit seinen Stärken und Schwächen richtig einzuschätzen. Bereits im Vorfeld eines Kampfes wird taktiert und die Ringer werden wenn nötig, auf die möglichen Gegner eingestellt.

War auch jeder einzelne ABA-Ringer von sich aus bereit, im Training alles zu geben, oder mussten die Trainer motivierend einwirken, gar nachhelfen?

Der Trainingsbesuch war gut, so wie auch die Einstellung der Ringer, wenn es zum Beispiel darum ging, auch mal was Privates hinten anzustellen.

Als die Siegesserie länger und länger wurde – gab es da Befürchtungen, dass es zu einem Einbruch kommen könnte?

Dass jede Siegesserie einmal reißen kann, konnte man ja sehen. Auch haben wir unsere Gegner ein paarmal nur knapp besiegt, so dass wir unsere Stärke schon gut einschätzen konnten und nicht leichtsinnig wurden.

Schließlich waren die Gegner, insbesondere in der Rückrunde, hoch motivierter gegen den Tabellenführer. Wie schwierig ist es unter dieser Voraussetzung, vor einem Wettkampf die optimale Aufstellung zu finden?

Der Großteil unserer Mannschaft war fest eingeplant, aber auch die eine oder andere Umstellung hat es dann immer wieder gegeben. Auch gehört manchmal Glück dazu, die richtige Aufstellung zu finden.

Bis zum Start in die nächste Saison sind es noch fast neun Monate. Dennoch werden jetzt schon Weichen gestellt, gerade in personeller Hinsicht. Setzt man auf den bewährten Kader, oder wird es Veränderungen geben oder sogar geben müssen?

Unser Kader bleibt so weit zusammen, und alle haben für die neue Saison zugesagt. Wir werden uns noch punktuell verstärken, Gespräche sind derzeit am Laufen. Unser Ziel ist es, weiterhin um unsere ABA-Ringer eine Mannschaft stellen zu können, die in der Regionalliga mitringen kann.

Kann sich der AB Aichhalden wieder in der Regionalliga etablieren?

Es bleibt abzuwarten, wie sich die anderen Mannschaften noch verstärken. Aktuell ist ja Wechselzeit in den Ringerligen. Aber ich denke, der ABA gehört in die Regionalliga und kann sich wieder etablieren. Nicht nur die Derbys versprechen Spannung.

Auch die zweite Mannschaft gab Anlass zur Freude, ist zurück in der Landesliga. Wie wichtig ist das für den AB Aichhalden insgesamt?

Das Aufstiegsturnier im Januar gewinnen zu können, war schon klasse und ein gelungener Saisonabschluss für unsere zweite Mannschaft. Als Unterbau für unsere erste Mannschaft ist es schon wichtig, dass es der Mannschaft gelungen ist, wieder in der Landesliga Württemberg zu ringen, auch um den Leistungsunterschied nicht zu vergrößern.

Als Unterbau für die ABA-Erste ist es sicher von Bedeutung, dass sich die "Zweite" in der Landesliga behauptet und weiterentwickelt. Verfolgt man hier eine bestimmte Strategie oder Plan?

Hier können sich die jungen Ringer entwickeln und sich für die "Erste" empfehlen oder eben auch für die "Zweite" eine wichtige Stütze werden. Gegen meist erste Mannschaften anzutreten, hat auch in der Landesliga seinen Reiz.

Ist der Kader dafür ausreichend, sind die dafür vorgesehenen Ringer bereit, auch mehr Aufwand im Training zu betreiben, um sich in der Landesliga behaupten zu können?

Den Aufstieg haben sich die Jungs verdient, und dementsprechend hoffen wir auch auf den Trainingsfleiß und den Ehrgeiz der einzelnen Ringer, auch in der Landesliga bestehen zu können. Aber auch die Ringer der dritten Mannschaft möchte ich erwähnen, die durch ihre guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Und dann gibt es noch unsere zwei Schülermannschaften beziehungsweise die Jugendabteilung. Sie bilden das Fundament unseres Vereins. Hier gilt ein großes Lob an die Köpfe der Schülerringer, Jürgen Lamprecht und Bernd King.

Wie sehen die kommenden Wochen und Monate beim AB Aichhalden aus?

Aktuell fanden die Bezirksmeisterschaften statt, nun folgen die württembergischen Meisterschaften und darauf noch die deutschen Meisterschaften aller Altersklassen. Darüber hinaus werden die Trainer in den nächsten Monaten wieder viel Abwechslung ins Training einbringen, es wird wieder an verschiedenen Sportevents teilgenommen, aber auch die Geselligkeit soll nicht zu kurz kommen. Der Austausch mit den Fußballern der SG Aichhalden/Rötenberg soll auf jeden Fall auch wieder stattfinden.

Abschließend eine Frage, die sich womöglich erübrigt: Machen die Trainer Uwe Schullian und Lorenz Kopp weiter?

Nach Abschluss der Vorrunde fand bereits ein Gespräch mit Uwe Schullian und Lorenz Kopp statt, beide Trainer signalisierten, dass sie gerne bereit sind, als verantwortliche Trainer die Mannschaften weiter zu trainieren.