Auch in der kommenden Saison wird von den Ringern des AV Hardt (Manuel Dieterle, rotes Trikot) wieder mancher Kraftakt nötig sein, um in der Verbandsliga zu bestehen. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Interimslösung beim AV Hardt übergibt gefestigte Mannschaft an Trainernachfolger Klaus Malz

Der AV Hardt absolvierte seine dritte Saison in der Verbandsliga Württemberg. Mit 14:14-Punkten beendeten die Ringer die Runde 2017 als Tabellenvierter. Entsprechend zufrieden blickt Markus Flaig, aktiver Ringer und Vorstandsmitglied somit auf die Saison zurück.

"Das ist unser bestes Ergebnis, seit wir aufgestiegen sind", freut sich Markus Flaig. Dabei blickte man der Wettkampfsaison eher etwas angespannt entgegen, da es im Frühjahr zum Trainerwechsel kam, der nicht ganz "Geräuschlos" über die Bühne ging. Schließlich übernahm Wolfgang Jauch das Amt von Semih Bosyan, der fünf Jahre in Hardt das Kommando gab und zudem auch als Ringer ein enorm wertvoller Punktesammler für den AVH war.

"Von den Aufstellungsvariationen hat uns das natürlich weh getan, dass Semih wegging. Alles in allem hab ich aber das Gefühl gehabt, dass wir eine bessere Stimmung in der Mannschaft haben. Bei einem kleinen Verein ist das nicht unerheblich", so Flaig. Er fügt weiter an: "Wir wussten jedoch, dass die Verstärkungen durch Gabriel Benchea, Dmytro Zlatkin und dazu Tomislav Lavric wieder fit ist, uns stärker machen als im Jahr zuvor. Wir konnten viel variabler aufstellen, waren so für unsere Gegner unberechenbarer. Auch das hat uns den ein oder anderen Punkt mehr gebracht."

Mit 6:8-Punkten war der AV Hardt nach der Vorrunde durchaus im Soll. "Da lief es für uns schon sehr gut. Vor allem der Überraschungserfolg gegen den SC Korb im ersten Heimkampf, das gab uns zudem weiteren Aufwind. Ansonsten haben wir da gepunktet, was wir punkten konnten. In der Rückrunde lief es dann sogar noch besser als wir gedacht haben." Dazu zählt Flaig den deutlichen 24:12-Heimsieg gegen den SV Fellbach oder auch das 22:12 in Herbrechtingen.

Und doch wird es erneut einen Wechsel auf der Trainerposition geben. "Wolfgang Jauch hat von Anfang an gesagt, er stellt sich zur Verfügung bis wir einen anderen Trainer haben", erklärt Flaig. Somit hatte der Verein genügend Zeit und überhaupt keinen Druck, konnte man in Ruhe Ausschau nach einem geeigneten Kandidaten schauen.

Jauch bringe sich viel lieber als Mannschaftsführer ein "und da wird er ebenso eine wichtige Rolle beim AV Hardt spielen", weiß Markus Flaig. "Der Zeitpunkt für den Wechsel ist schon ganz gut", sieht er es als Vorteilhaft, "dass Klaus Malz nun das ganze Jahr Zeit hat, die Mannschaft gezielt auf die neue Saison vorzubereiten."

Somit musste man beim AV Hardt bei der Trainersuche gar keinen so großen Radius ziehen, da Malz bislang Trainer beim Nachbar AV Sulgen war. "Ihn haben wir von Anfang an im Blick gehabt", so Flaig, schließlich sei das Trainerangebot im Ringen nicht so üppig und da sich im Ringen kein Trainer anträgt, müsste man bei der Kontaktsuche schon ein geschicktes Vorgehen entwickeln, um ein mögliches Interesse abzuklopfen. Qualität sei da dünn gesät.

Klaus Malz der Wunschkandidat

"Wir beim AV Hardt sind sehr, sehr froh, dass das letztlich so funktioniert hat. Beim Trainingslager vor der vergangenen Runde in Sulgen konnte wir uns auch schon mal davon überzeugen, wie Klaus Malz arbeitet und er konnte auch unsere Ringer schon kennenlernen. Da hat im Vorfeld jeder schon ein gutes Gefühl gehabt", erzählt Markus Flaig weiter. "Ich halte große Stücke von Klaus, er ist technisch versiert, kann die Trainingselemente gut erklären und er passt auch menschlich zum AV Hardt." Auch ist er überzeugt, dass es Klaus Malz reizt, diese neue Aufgabe beim AV Hardt anzunehmen.

Derzeit sieht es so aus, dass sich die Mannschaften, insbesondere die Staffel der Verbandsliga, nicht sonderlich ändern wird. "Ich gehe davon aus, dass wir Personell größtenteils so bleiben, einige haben wir schon unter Dach und Fach, sind insgesamt schon sehr weit, auch wenn es noch ein oder zwei Fragezeichen gibt", erläutert Markus Flaig. Zu externen Kandidaten meint der AVH-Sportvorstand: "Die vergangene Saison hat gezeigt, wenn wir die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammenhalten können, wir gar nicht mehr Außen dazu bringen müssen. Wir sind aber auch nicht abgeneigt, wenn sich uns ein Ringer anschließen möchte. Wir sind ein Verein, der so gut es geht auf die eigenen Ringer setzt", betont Flaig.

Die personell gute Besetzung des gesamten Kaders habe sich auch positiv auf die zweite Mannschaft des AV Hardt in der Bezirksklasse ausgewirkt. Mit deutlichem Abstand nach hinten wurde die AVH-Zweite Tabellendritter. "Es macht da schon viel aus, wenn man eine komplette Staffel stellen kann. Ein guter Unterbau, wo man auch mal ein, oder zwei in die Verbandsliga hochnehmen kann", sieht Flaig hier eine gute Entwicklung. Dies treffe auch auf den Nachwuchsbereich zu, war der AV Hardt mit zwei Schülerteams am Start. Mit den Eltern der Kinder, gerade für die Schüler II, war dies abgeklärt, auch sie dafür, damit die Kids zu Wettkampfpraxis kommen.

"Das ist gut angekommen, auch wenn der Erfolg gefehlt hat", so Flaig. Er fügt auch an: "Ein Kraftakt ist es schon, denn die, die Jugendringer machen, Tomislav Lavric und Marcus King sind ja selbst aktive Ringer. Patrick Hermann und Jochen Benner kümmern sich insbesondere um die Schüler II. Wenn es irgendwie geht, wollen wir auch für die neue Runde wieder zwei Schülermannschaften stellen, weil wir jedem Kind die Chance geben wollen, dass es ringen kann", verdeutlicht Markus Flaig, dass der Nachwuchs beim AV Hardt wichtig genommen werde.

Aktuell stehen bei den Ringern Bezirksmeisterschaften sowie in den kommenden Wochen und Monaten Württembergische und Deutsche Meisterschaften an. "Die sind vor allem für junge Ringer interessant. Da ist es aber auch wichtig, dass die, für die es nicht mehr so wichtig ist, als Trainingspartner mitziehen, damit sich die Jungen entsprechend vorbereiten können", setzt der Sportvorstand auf den bewährten Zusammenhalt beim AV Hardt.