Der Sulgener Andreas Moosmann (rotes Trikot) bringt Woche für Woche gute Leistungen. Auch in Baienfurt setzt Trainer Semih Bosyan auf das Talent. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Nach 0:40-Wertung sind Gäste in Baienfurt in Zugzwang

Mit der Einstellung, nichts zu verlieren, fährt Regionalligist AV Sulgen am morgigen Samstag zur KG Baienfurt. Mit im Gepäck reist der Frust über die Sanktion des Staffelleiters Hardy Stüber mit, der den bravourösen 20:12-Sieg beim KSV Hofstetten am Tag der Deutschen Einheit rückwirkend in eine 0:40-Niederlage umänderte.

Grund war, weil AVS-Athlet Valentin Lupu tags darauf für die ASV Nendingen GmbH in der Deutschen Ringerliga auf die Matte gegangen ist. Dagegen wird der AV Sulgen aller Voraussicht nach Beschwerde einlegen und sieht die Punkte noch nicht als endgültig verloren. Vorerst jedoch befindet sich die Truppe von Trainer Semih Bosyan mit bislang nur einem Sieg in akuter Abstiegsgefahr, wodurch zusätzlicher Druck und Zugzwang entstehen. Hinzu kommt, dass derzeit nicht in Bestbesetzung angetreten werden kann.

Schon oft kreuzten sich die Wege der beiden Kontrahenten aus dem vierten Bezirk, mit unterschiedlichem Ausgang. Etwas neidisch blickt Sulgens Coach Bosyan auf den KSV Hofstetten. Die Kinzigtaler hatten am vergangenen Samstag die Oberschwaben zu Gast und fegten sie mit 32:5 von der Matte. Aber nicht, weil die Hofstetter eine Ringersternstunde erlebten, sondern weil der Aufsteiger mit einer äußerst schwachen, dezimierten und lustlosen Truppe ins Kinzigtal gereist war. Es fehlten die KG-Top-Athleten Kevin Henkel, Adrian Wolny und Sohayb Musa. Die Stammringer in den unteren Gewichtsklassen wurden zudem um eine Etage nach oben geschoben und außerdem die 71kg-Klasse nicht besetzt.

"So lässt es sich einfach gewinnen. Aber zu Hause werden sie gegen uns sicher in Bestbesetzung auflaufen", lässt sich Bosyan von dem Kampf in Hofstetten nicht blenden. Trotz der Klatsche in Hofstetten steht die KG Baienfurt auf dem fünften Tabellenplatz und hat zum Rangzweiten KSV Tennenbronn nur zwei Punkte Rückstand. Die Ach-Ringer haben wiederholt bewiesen, in der Regionalliga kein Prügelknabe zu sein. So zum Beispiel der 14:11-Sieg über Tennenbronn, das 17:14 gegen die WKG Weitenau-Wieslet und der 17:16-Erfolg gegen den ASV Ladenburg, allesamt vor eigenem Publikum in der neuen Sporthalle, in der um 20 Uhr Kampfbeginn gegen Sulgen ist.

Wie im Jahre 2016, als dem AV Sulgen mit einem 18:11-Sieg bei der KG Baienfurt die Meisterschaft in der Oberliga Württemberg gewann, hofft die Mannschaft, wieder von vielen Sulgener Schlachtenbummlern und Fans unterstützt zu werden. Die Regionalliga-Reserve des AV Sulgen hat kampffrei, ebenso die Schülerstaffeln I und II.