Die Jugendtrainer Bernd King und Tobias Profft (rechts) bilden die Nachwuchsringer des AB Aichhalden aus. Foto: Schleeh

Ringen: Keine Regionalliga in Aichhalden. Ersatzrunde des WFV für Wettkampferfahrung nutzen.

Anders als die meisten Ringervereine in der Region wird der AB Aichhalden mit seiner ersten Mannschaft nicht an der Wettkampfrunde teilnehmen, die der Württembergische Ringerverband anbietet.

Ab Anfang Oktober soll es als Ersatz eine "Corona-Runde" geben. Der AB Aichhalden wurde in der Saison Meister der Oberliga Württemberg und wäre bei normalen Bedingungen somit in der Regionalligist Baden-Württemberg auf die Matte gegangen. "Der ABA stimmte zwar dafür, dass in der Regionalliga gerungen werden soll, doch die Mehrheit der Vereine entschied sich mit 6:4 dagegen", erklärt Stefan Maier, Sportlicher Leiter des ABA. Er ist der Ansicht, dass sich manche Vereine zu früh festgelegt hätten. "Man hätte dem Ganzen vielleicht die Chance geben sollen, es doch noch zu retten", ist er der Auffassung.

Wie der KSV Tennenbronn die Möglichkeit nutzt, als Gast in der Oberliga Südbaden mitzuringen, hätte diese Alternative auch für den AB Aichhalden in der Oberliga Württemberg bestanden. Doch das wäre nach Ansicht der ABA-Verantwortlichen "mit zu vielen Fragezeichen verbunden gewesen, zudem organisatorisch ein Kraftakt." Zu viele Unabwägbarkeiten, "vor allem was unsere ausländischen Ringer betrifft. Dürfen die kommen oder nicht. Die brauchen in der Zeit auch einen Arbeitsplatz und Wohnung, das muss alles frühzeitig organisiert werden", verdeutlicht Maier.

Und Vorsitzender Janesch erläutert: "Am Anfang hieß es, es geht um nichts in der Runde. Damit tun wir unseren Fans und Sponsoren keinen gefallen, hätten wir mehr Unkosten als das was rein kommt. Deshalb haben wir dem WRV unsere Argumente auf den Tisch gelegt und werden mit unserer zweiten Mannschaft an der Runde der Landesliga teilnehmen."

Inzwischen ist es nun auch so, dass in der Oberliga von den vier teilnehmenden Mannschaften doch ein Meister ermittelt werden soll, der auch aufsteigt. Als fünfter Konkurrent mischt die KG Baienfurt unter Gaststatus mit. Für die eigenen und vor allem jungen Ringer des ABA sehen es Janesch und Maier als eine gute Alternative, dass es in der Landes- und Bezirksliga eine Wettkampfrunde geben soll.

Damit könnten diese Nachwuchsringer wichtige Erfahrungen sammeln, anstatt über Monate nur Trainingseinheiten zu absolvieren. "Vor allem für die Schülerringer ist es ganz wichtig, dass sie Wettkämpfe austragen und sich messen können, damit sie bei der Stange bleiben, nicht dass sie womöglich zu anderen Sportarten abwandern würden, gibt Stefan Maier zu bedenken.

Da Ringen eine Kontaktsportart ist, traf es diese Sportler besonders hart, als für Wochen und Monate kein gemeinsames Training mehr erlaubt war. "Das war eine schwierige Phase. Um sich fit zu halten, mussten wir darauf vertrauen, dass der Einzelne für sich an seiner Kondition arbeitet", so Stefan Maier. "Manche wie Pius Moosmann haben sich extra ein Fahrrad gekauft", fügt der Sportliche Leiter des ABA an.

"Den Jugendlichen haben die Trainer über Whats App Anleitungen für ein individuelles Training daheim gegeben", berichtet Eduard Janesch, Vorsitzender des AB Aichhalden. Um sie hätte man sich besonders kümmern müssen, "denn die Aktiven wussten die Lage aufgrund der Umstände ja einzuschätzen und zu verstehen", so Janesch.

Nachdem es zu den ersten Lockerungen kam, nutzten die ABA-Trainer Uwe Schullian und Lorenz Kopp vor allem Möglichkeiten für Outdoortraining. "Auch wenn es immer noch Einschränkungen und Vorgaben gibt, können wir wieder auf die Matte zum trainieren", zeigt sich Stefan Maier erleichtert.