Der bislang größte Kokainfund in der Bundesgeschichte ist vor dessen Vernichtung in Stuttgart unter höchster Sicherheitsstufe zwischengelagert worden.
Die bisher größte je in Deutschland beschlagnahmte Menge an Kokain ist im Sommer vergangenen Jahres tagelang im Landeskriminalamt Baden-Württembergs zwischengelagert worden. Das ergaben Recherchen unserer Zeitung. Demnach sind die im Hamburger Hafen entdeckten südamerikanischen Drogen Anfang Juli 2023 über die Bundesautobahn 7 nach Stuttgart transportiert und in die Tiefgarage des Amtes in Bad Cannstatt gebracht worden. Sechs Tage später wurden die tonnenschweren Kokainpakete in einer Müllverbrennungsanlage in der Region vernichtet.
An diesem Montag wird zunächst um 12.30 Uhr in Düsseldorf Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) die Presse über Details der Plexus genannten Operation unterrichten. Um 14 Uhr wird der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Stuttgart die Öffentlichkeit informieren. Beteiligt waren Ermittler von Polizei aus beiden Bundesländern, der Zoll sowie Staatsanwälte der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft.
35 Tonnen Kokain im Milliardenwert
Insgesamt beschlagnahmten seit Sommer 2023 Ermittler von Polizei und Zoll mehr als 35 Tonnen Kokain mit einem Straßenverkaufswert mehrerer Milliarden Euro im Zusammenhang mit ihren Ermittlungen. Der größte Teil des Kokains wurde in der Region um Stuttgart vernichtet.
Die Ermittler durchsuchten zahlreiche Objekte in Nordrhein-Westfalen in Bonn, Köln, Leverkusen, im Rhein-Sieg-Kreis sowie in Wachtberg, in München, Berlin, im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland, in Hamburg, Frankfurt am Main sowie dem niedersächsischen Heidekreis. Es gab mehrere Festnahmen.