Ist ein festes Glied der neuen VfB-Viererkette: Georg Niedermeier. Insgesamt gab es in dieser Saison schon acht verschiedene Abwehr-Konstellationen. Klicken Sie sich durch die unterschiedlichen Abwehr-Formationen des VfB. Foto: Pressefoto Baumann

Niedermeier gehört wieder zur VfB-Abwehr und sagt: „Konstanz in der Aufstellung tut gut“.

Stuttgart - Vermutlich war Georg Niedermeier schon vor einigen Wochen dieser Meinung. „Konstanz in der Aufstellung tut einer Vierer-Abwehrkette gut“, findet der Innenverteidiger des VfB Stuttgart. Aber ob er das damals schon öffentlich gesagt hätte? Eher nicht – schließlich gehörte er da noch gar nicht zum Quartett, das in der Startelf der Roten für die Abwehrarbeit zuständig ist. Doch das hat sich mittlerweile geändert.

Seit der Partie bei Bayer Leverkusen (2:2) gehört der gebürtige Münchner wieder zum Stammpersonal der Roten, und damit zu diesem Kreis, aus dem er so lange ausgeschlossen war. Weil er zu Beginn der Saison einen Ermüdungsbruch im Oberschenkel erlitten hatte. Und weil Trainer Bruno Labbadia in der Folge einer Regel folgte, die ja auch Niedermeier schätzt – dass man eine Abwehrformation nicht mehr als nötig umstellen sollte. Zwar sagt der 25-jährige Bayer: „Es ist gut, dass jeder seine Chance bekommt.“ Er findet aber auch: „Wenn man längere Zeit gemeinsam spielt, steigt das Selbstvertrauen.“

Wie gesagt: Zu Saisonbeginn war Niedermeier verletzt, auch Matthieu Delpierre war noch nicht wieder fit, und so spielten Serdar Tasci und Neuzugang Maza.Dazu kam auf rechts Khalid Boulahrouz, auf links Cristian Molinaro – fertig war die Stamm-Viererkette, die in der Vorrunde zehnmal gemeinsam in der Startelf des VfB stand. Seit dem 15. Spieltag allerdings gar nicht mehr.

Tasci und Niedermeier feilen an Feinabstimmung

Schuld daran waren zunächst Verletzungen und Sperren, zuletzt aber sah sich Bruno Labbadia gezwungen, ganz bewusst die Kette zu sprengen, auch wenn dies immer mit einem Risiko verbunden ist.

Weil ihm der Auftritt seiner Mannschaft insgesamt zu lethargisch erschien, hoffte der Cheftrainer auf Impulse von hinten – und da kam ihm Georg Niedermeier gerade recht. Der, das hatte Labbadia zuvor festgestellt, „brennt im Training , und das fehlte uns insgesamt ein bisschen“. Statt des Mexikaners Maza, der auch aufgrund seiner noch bescheidenen Deutschkenntnisse eher den ruhigen Vertreter gibt, darf nun also wieder der Kommunikator Niedermeier Teil der Viererkette sein. Dessen Vorteil beim Startelf-Comeback: Trotz langer Abstinenz war es alles andere als ein Neustart.

Mit Serdar Tasci, der als einziger VfB-Abwehrspieler alle Bundesligapartien bestritten hat, bildete Niedermeier schon in der vergangenen Rückrunde das Innenverteidiger-Duo des VfB. Und auch in der Vorbereitung auf diese Saison feilten die beiden bis zu Niedermeiers Verletzung intensiv an der Feinabstimmung. „Das hat die Sache jetzt einfacher gemacht“, sagt Niedermeier. Es passt also wieder für den Hüter der Mannschaftskasse – doch das allein reicht dem Münchner noch lange nicht.

Außenbahnen gelten als Schwachstellen

Niedermeier ist Mitglied im Mannschaftsrat, er kümmert sich um die Integration der Neuzugänge, er redet viel mit den verschiedensten Mitarbeitern des Vereins – und auch auf dem Platz beschränkt er sich nicht auf die eigene Leistung. „Ich versuche, viel mit den defensiven Mittelfeldspielern zu sprechen“, sagt er, „mit gegenseitigem Coaching kann man viel wettmachen.“ Also auch die eine oder andere Änderung in der Aufstellung.

Die waren in der VfB-Abwehrzentrale zwar selten in dieser Saison, auf den Außenpositionen dagegen kam es öfter zu Wechseln. Auf rechts versuchten sich neben Khalid Boulahrouz noch Stefano Celozzi, Timo Gebhart und Antonio Rüdiger, auf links waren es Cristian Molinaro, Arthur Boka und Gotoku Sakai. Doch noch immer gelten die Außenbahnen eher als Schwachstellen im Spiel der Roten. Aber das kann sich ja ändern.

Elf Spiele lang gelang den Roten kein Spiel ohne Gegentor – bis am Samstag beim 5:0 gegen Hertha. „Diesen leichten Aufwärtstrend müssen wir fortsetzen“, sagt Georg Niedermeier mit Blick auf die Partie am Sonntag (17.30 Uhr) in Hannover. Und gegen ein wenig Konstanz in der Aufstellung hätte er sicher auch nichts einzuwenden.

Insgesamt gab es in dieser Saison schon acht verschiedene Abwehr-Konstellationen. Klicken Sie sich durch die unterschiedlichen Abwehr-Formationen des VfB.