Geschäftsführer Michael Eichhorst (links) freut sich mit den Partnern des Projekts über den Baufortschritt des ZfP-Gebäudes auf dem Gesundheitscampus Calw. Foto: Biermayer

Im März war Baubeginn, nun wurde Richtfest gefeiert. Das Gebäude des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) auf dem Gesundheitscampus in Calw nimmt Form an. Etwa 50 Menschen sollen hier in knapp zwei Jahren behandelt werden können.

Calw - Im Juni war das Richtfest des neuen Klinikgebäudes im Stammheimer Feld. Nun gab es in unmittelbarer Nachbarschaft wieder etwas zu feiern. Denn auch beim ZfP-Gebäude stand am Montag das Richtfest an. Das ZfP hat viele Standorte. Im Kreis Calw kennt man vor allem den in Hirsau – vielen noch als Landesklinik bekannt.

Von dort sollen Abteilungen zukünftig auf den Gesundheitscampus verlagert werden. Ein Zentrum für psychosomatische Medizin mit 30 Betten, eine Tagesklinik mit zehn Plätzen sowie eine Kinder- und Jugendpsychiatrie mit angeschlossener Schule sollen dort Platz für gut 50 Menschen bieten, wie Geschäftsführer Michael Eichhorst beim Richtfest erzählte.

2024 soll auch Klinikum fertig sein

Die Bauarbeiten für das ZfP-Gebäude hätten im März begonnen. Mit dem Rohbau sei man nun fertig. "Noch vor dem Winter", war Eichhorst froh. Die Fertigstellung des Baus sei für Mitte 2024 geplant. Vor allem die Verkabelung und Technik nehme noch viel Zeit in Anspruch. 2024 solle auch das benachbarte Klinikum fertig sein. Das passe gut, denn hier wolle man künftig eng zusammenarbeiten. Die "kurzen Wege" auf dem Gesundheitscampus seien für alle Beteiligten ein großer Vorteil, so Eichhorst.

15 Millionen solle das ZfP-Gebäude kosten, erklärte der Geschäftsführer weiter. Zum großen Teil werde das aus Landesmitteln finanziert. Dafür bekommt das ZfP drei Geschosse und ein Untergeschoss. 5500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und 2600 Quadratmeter Nutzfläche stünden nach der Fertigstellung zur Verfügung, so der zuständige Planer Werner Vogt. Bisher sei man im Zeitplan, fügte Eichhorst hinzu. "Schneller bauen kann man sowas nicht", zeigte sich Vogt über den Fortschritt zufrieden.

2015 erstmals Idee aufgekommen

Etwa 50 Mitarbeiter werden im ZfP-Standort im Stammheimer Feld zukünftig beschäftigt sein, so Eichhorst. Neueinstellungen werde es nur wenige geben, da eben manche Abteilungen – wie zum Beispiel die Schule – von Hirsau nach Stammheim verlegt würden. Aber am neuen Standort kämen auch ein paar Betten dazu.

"Ein Krankenhaus zu planen ist nicht ganz einfach", erinnerte sich Eichhorst an den Anfang des Projekts. 2015 sei erstmals die Idee aufgekommen. Man habe im Hinblick auf die Klinikstandorte eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. 2017 habe dann ein Ideenwettbewerb für die Gebäude stattgefunden. Auch über die Rechtsform des Gesundheitscampus habe man viel diskutiert. Insgesamt seien von der Idee bis zur Fertigstellung dann neun Jahre vergangen. "Aber man baut sowas ja für die nächsten 50 Jahre", meinte er. Deshalb müsse man in den Planungen auch zukünftige Entwicklungen und Bedürfnisse berücksichtigen.

Eichhorst betonte immer wieder, wie entscheidend die Zusammenarbeit der einzelnen Partner des Gesundheitscampus sei. "Der Campus und das Netzwerk sind wichtig für diesen Standort", meinte er. "Alle Partner haben den Campus zusammen gedacht", führte er weiter aus. "Vernetzung" war das Zauberwort in Eichhorsts Ansprache. Auf dem Campus könne man Hand in Hand arbeiten. Die räumliche Nähe von Somatik und Psychosomatik sei ein großer Vorteil.