Zum Richtfest am „Inneren Ring“ in Rust hatte die Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden die Projektbeteiligten aus Gemeinde und Europa-Park eingeladen. Foto: Familienheim Mittelbaden/Michaela Gabriel

Das Richtfest für 23 Wohnungen in Rust wurde von einer schlechten Nachricht überschattet: Statt acht Millionen Euro werden die Baukosten zehn Millionen Euro betragen. Das soll sich für Bürger und Europa-Park-Mitarbeiter in der Miete niederschlagen.

„Es macht aktuell keinen Spaß, neue Bauvorhaben umzusetzen“, sagte der Vorstandssprecher der Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden, Siegbert Hauser, kürzlich in Rust. Das dortige Bauprojekt wird 25 Prozent teurer als kalkuliert. Die Preissteigerungen müssten zwangsläufig zu höheren Mieten führen, heißt es in der Pressemitteilung von „Familienheim Mittelbaden“.

Fertigstellung im September

Statt der erwarteten acht Millionen Euro kostet die Errichtung von 23 Wohnungen in drei Gebäuden inklusive Tiefgarage und einer Gewerbeeinheit nun rund zehn Millionen Euro. Spatenstich war im März 2022, die Fertigstellung ist im September 2023 vorgesehen.

Zum Richtfest lud die Baugenossenschaft Handwerker und Projektbeteiligte in eine Gastwirtschaft des nahen Europa-Parks ein. Zu den Gästen gehörte auch Europa-Park-Chef Roland Mack. Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare freute sich sehr über den planmäßigen Baufortschritt. Ein Teil der neuen Wohnungen wird seine Gemeinde anmieten, die auch das Grundstück zur Verfügung stellte. Weitere werden vom Europa-Park an Mitarbeiter vergeben. „Das ist wirklich ein tolles Projekt auf einem Schlüsselgrundstück in diesem dynamischen Baugebiet“, erklärt der Bürgermeister in der Pressemitteilung.

Auch Familien sollen Wohnraum finden

Ein öffentlich zugänglicher Bereich an der Ecke „Innerer Ring“ und „Ellenweg“ werde das Wohnprojekt zu einem Ort der Begegnung machen. Die Baustelle werde exzellent geführt. Der Wohnungsmarkt sei in Rust ähnlich eng wie in den Städten. In den Neubauten könnten auch Familien passenden Wohnraum finden, so der Bürgermeister. Rendler Bau aus Offenburg errichtete im Auftrag der Baugenossenschaft drei von Architekt Oliver Faas geplante Gebäude. Die Firma Hansmann Zimmerei-Holzbau aus Steinach sorgte für die Dächer und den Richtspruch. Mit der Lieferung der ersten Fenster beginnt nun der Innenausbau.

Insgesamt 2077 Quadratmeter Wohnfläche

Siegbert Hauser lobte das gute Miteinander aller Beteiligten und die bisher reibungslos und unfallfrei ausgeführten Arbeiten. Auf dem 2600 Quadratmeter großen Eckgrundstück entstehen drei dreistöckige Gebäude und damit eine neue Wohnfläche von insgesamt 2077 Quadratmetern. Sie verteilt sich auf zehn Vier-Zimmer-Wohnungen, sieben Drei-Zimmer-Wohnungen und sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen. Für Gewerbe sind 430 Quadratmeter eingeplant. Alle 23 Wohneinheiten werden barrierefrei über Aufzüge erreichbar sein und mit Fußbodenheizung, Balkon oder Terrasse ausgestattet, so die Pressemitteilung. 48 Stellplätze in der Tiefgarage und neun im Freien gehören dazu. Geheizt wird mit einer Holzpellet-Anlage, gebaut wird nach dem KfW-55-Standard.

Weitere Projekte der Baugenossenschaft

Die Baugenossenschaft „Familienheim Mittelbaden“ hat zwei Häuser mit 30 Mietwohnungen in der Vogesenallee in Kehl und fünf Häuser mit insgesamt 54 Mietwohnungen in der Bergstraße und Goethestraße in Lahr errichtet. Am „Inneren Ring“ in Rust wurden bereits 2018 zwei Neubauten der „Familienheim Mittelbaden“ mit 18 Mietwohnungen bezogen. Das jüngste Bauprojekt in Achern wurde 2015 an der Hauptstraße in zweiter Reihe verwirklicht, wo zwölf Eigentumswohnungen entstanden. Ein weiteres Bauprojekt im Brachfeld in Achern ist schon länger geplant, konnte aber wegen offener Erschließungsfragen noch nicht umgesetzt werden. Aber auch die hohen Baupreise, die gestiegenen Zinsen, die gestrichenen Fördermittel und teilweise gestörte Lieferketten, veranlassen die Baugenossenschaft dazu, Neubauvorhaben zurückzustellen, so wie das viele andere Wohnungsunternehmen auch tun, so die Pressemitteilung.