Der letzte große Auftritt von Dirigentin Gabi Richter mit dem Männergesangverein Trillfingen war dessen Konzert zum 170-jährigen Bestehen im Herbst 2019. Jetzt trennen sich die Wege leider. Foto: Kost

Zwei von der Corona-Pandemie geprägte Jahre ohne größere Auftritte oder Konzerte liegen hinter dem Männergesangverein "Eintracht" Trillfingen. Nicht minder spannend dürfte die mittelfristige Zukunft für den Verein werden.

Haiglerloch-Trillfingen - Denn der Verein blickt nicht nur der Feier seines 175-jährigen Bestehens in 2024 entgegen, sondern muss sich auch nach einem neuen musikalischen Leiter oder einer Leiterin umsehen. Gabi Richter aus Ergenzingen, sie hatte 2013 die Trillfinger Sängerschar übernommen, ist durch ihren Job als Leiterin der Musikschule Rottenburg so in Anspruch genommen, dass sie sich nicht in der Lage sieht, daneben mit der "Eintracht" angemessen weiterzuarbeiten.

Hilfe, bis die Nachfolge geregelt ist

In einem vom stellvertretenden Vorsitzenden Gerold Hinger verlesenen Stellungnahme der Chorleiterin – sie war bei der Hauptversammlung am Samstag bei einer wichtigen Tagung – bedankte sich Richter bei der "Eintracht" für die gute Zusammenarbeit, und bot an, mit dem Chor noch so lange zusammenzuarbeiten, bis die Nachfolge geregelt ist.

Corona hat Probedirigate verhindert

"Schade, ich hatte gehofft, dass sie noch ein Jahr dranhängt und das Zehnjährige bei uns vollmacht", bedauerte der MGV-Vorsitzende Günter Stehle Richters Entscheidung, hatte dafür aber Verständnis. Man habe zwar einen Ausschuss zur Chorleitersuche gegründet, aber leider habe Corona immer wieder ein Probedirigat mit Bewerbern verhindert. Und das erscheint Stehle doch am sinnvollsten, um eine vernünftige Nachfolgeregelung zu treffen.

Nichts verlernt in der Corona-Zeit

Was die Rückblicke auf die vergangenen beiden Jahre angeht, die waren bei der Hauptversammlung am vergangenen Samstag im Vereinsheim schnell erledigt. Zunächst gedachte der Chor mit Liedern den in den vergangenen beiden Jahren verstorbenen Vereinsmitgliedern, dann fassten sich MGV-Chef Günter Stehle und Schriftführer Mike Cichowski kurz. Ab März 2020 war mit dem Singen bis in den Sommer 2021 ganze 15 Monate lang Schluss, dann konnte wenigstens im Freien oder mit entsprechenden Regelungen im Vereinsheim geprobt werden. Nach der nächsten Pandemie-Welle im Winter war dann erst in diesem März wieder eine regelmäßige Probenarbeit möglich. "Erstaunlicherweise haben wir nichts verlernt, aber wir haben auch gemerkt, dass unsere Stimmen nicht mehr so ausdauernd waren", meinte dazu Günter Stehle.

Ein Acht-Euro-Plus

"In zwei Jahren haben wir acht Euro plus gemacht", fasste Kassierer Reiner Gugel die beiden buchungsarmen Geschäftsjahre 2020 und 2021 zusammen. "Unterm Strich sind wir aber noch mit einem blauen Auge davongekommen", so Gugel. Kassenprüfer Ralf Möhlhoff bestätigte ihm korrekte Buchführung.

Ortsvorsteher Horst Henle sorgte für die Entlastung der Vorstandschaft, bei den Wahlen trat die komplette Vereinsführung und Ausschussmannschaft um den Vorsitzenden Günter Stehle, seinen Stellvertreter Gerold Hinger, Kassierer Reiner Gugel und Schriftführer Mike Cichowski zur Wiederwahl an. Aktuell hat der MGV etwa 26 aktive Sänger und 100 passive Mitglieder.