Seit 50 Jahren tut die Richard Grossmann Stiftung Gutes für Senioren. Am Samstag wurde das Jubiläum gefeiert.
Richard Grossmann (1885 bis 1975) war Nachfahre der früheren Brombacher Textilunternehmer Grossmann. Als Privatier widmete er sich der Sammlung von Kunst sowie der Verwaltung des Familienvermögens. Da er selber keine Kinder und Erben hatte, brachte er sein Vermögen in eine gemeinnützige Stiftung ein. Deren Zielsetzung ist es, mittellose und gebrechliche Senioren zu unterstützen. Die Stiftung gewährt Zuschüsse an zahlreiche soziale Vereine und Institutionen und fördert damit die offene Altenarbeit sowie die Betreuung von Bedürftigen und Heimbewohnern. Es werden Kaffeenachmittage und Ausfahrten gefördert, der Mittagstisch in der Stiftung Kunz in Hauingen und Vieles mehr, wie Regine Held vom Stiftungsvorstand berichtete. Einmal im Jahr gibt es eine Seniorenfreizeit in Zell am Harmersbach.
Für ihr Werk ist die Stiftung auf Andere angewiesen
Zum Jubiläum lud die Stiftung Vertreter der Vereine und Institutionen, mit denen die Grossmann Stiftung zusammenarbeitet, zu Feier und Frühstück ins evangelische Gemeindehaus in Brombach ein. Die Feier sollte auch Raum zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch bieten. „Die Stiftung hat ordentlich Geld, um gute Taten zu tun, aber wir haben nicht so viele Leute“, stellte Regine Held fest. Daher sei man auf andere Akteure angewiesen, um das Geld an die Senioren zu bringen.
Die Stiftung finanziert auch Weihnachtspräsente oder gewährt Einzelhilfen, etwa wenn eine größere Ausgabe notwendig wird, für die die Rente nicht reicht. Richard Grossmann hat den Wirkungsbereich der Stiftung jedoch räumlich eingegrenzt. Unterstützt wird nur, wer in den bei Gründung der Stiftung noch selbstständigen Gemeinden Brombach, Haagen und Hauingen oder im Wiesental bis nach Zell-Atzenbach wohnt. Die Stadt Lörrach ist damit außen vor.
Ehrenamtliche Mitarbeiter sind stets willkommen
Unterstützt werden Menschen ab 65 Jahren, die körperlich, seelisch, geistig oder finanziell bedürftig sind. Regine Held bekannte, dass ihr die bürokratische Arbeit in der Stiftung nicht den größten Spaß mache, aber wenn sie den Dank und die Freude der Menschen spürt, dann sei sie unglaublich dankbar, diese Arbeit machen zu dürfen.
Auch Hanspeter Meier war bei der Feier anwesend. Wie Eva Küssner, ebenfalls vom Stiftungsvorstand, berichtete, war Meier von Anfang an in der Stiftung mit dabei und hat mit gutem Gespür das Geld in Immobilien angelegt, die eine sichere Einnahmequelle darstellen, damit die Stiftung ihren Zweck erfüllen kann. Die Stiftung helfe schnell und unbürokratisch, und diese Tätigkeit sei sinnstiftend und erfülle einen mit Zufriedenheit, sagte Eva Küssner. Allerdings könne die Stiftung durchaus noch weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gebrauchen, stellte Ortsvorsteherin Silke Herzog fest. Sie kennt die Stiftung ganz aus der Nähe, denn die Richard Grossmann Stiftung hat ihr Büro im Brombacher Schlössle, in dem auch die Ortsverwaltung ist. Das Schlössle war einst der Privatwohnsitz der Familie Grossmann. Richard Grossmann hat es gegen Ende seines Lebens an die Gemeinde Brombach verkauft.
Ortsvorsteherin erinnert an konkreten Fall von Hilfe
Silke Herzog ist voll des Lobes für die guten Taten der Grossmann Stiftung, die sich nicht zuletzt älteren Menschen annimmt, die nicht mehr so viele Kontakte haben. Sie erinnerte sich an den dritten Tag ihrer Amtszeit als Ortsvorsteherin, als in der Ortmattstraße ein großer Brand ausbrach und ein Haus nicht mehr bewohnbar war. Man musste die Menschen in Ferienwohnungen unterbringen, die aber 400 Euro im Monat teurer waren als die Miete der abgebrannten Wohnung. Diese Differenz habe die Grossmann Stiftung, damals in Person von Hanspeter Meier, sogleich unbürokratisch übernommen. Auch künftig werde die Stiftung Gutes tun, geplant ist unter anderem eine Weihnachtsaktion für Bürger, die nicht mehr so aus dem Haus kommen, kündigte die Ortsvorsteherin an.