Während des Rheintalbahnausbaus wird der Nahverkehr extrem eingeschränkt. Weber fordert während dieser Zeit von der Bahn eine Lösung für Schüler, Pendler und Touristen. Foto: von Dittfurth

Im Zuge des Rheintalbahnausbaus soll es über mindestens sechs Jahre einen nur sehr eingeschränkten Nahverkehr zwischen Offenburg und Riegel geben. Für diese Zeit braucht die Südliche Ortenau eine Übergangslösung, fordert Pascal Weber.

Der Ringsheimer Bürgermeister bekräftigt, sich für einen attraktiven, nachhaltigen sowie finanziell und planerisch sinnvollen Interimshalt in und für die Südliche Ortenau einzusetzen. „Ganz besonders Pendler, Schüler und Touristen benötigen während aller Bauphasen attraktive Schienen-Verbindungen in und aus unserer Region. Deshalb brauchen wir und fordere ich, auch als Neu-Kreisrat, zusammen mit den Bürgerinitiativen einen Interimshalt in der Südlichen Ortenau. Aber bestimmt auch das Mittelzentrum Lahr und der Breisgau brauchen solche Halte“, betont Pascal Weber in einer Pressemitteilung.

Für die Südliche Ortenau könnte sich der von Ringsheim zwar nicht gewünschte, aber derzeit geplante Überholbahnhof „Rust“ eignen, erklärt Weber. Gelegen unmittelbar an der A 5 zwischen Ringsheim und Ettenheim/Kappel-Grafenhausen wäre er verkehrlich, finanziell, planerisch und aus Sicht der Nachhaltigkeit bestens geeignet. Der Bahnhof müsste nur so minimal angepasst gebaut werden, dass dort sowohl Nah- als auch Fernverkehr in der Bauzeit anhalten könnten. Aber auch für andere in den Kriterien gleichwertige Interimsalternativen für die Südliche Ortenau sei er offen.

„Ich freue mich gleichzeitig, dass sich der Ortenauer Kreistag auf meine Initiative hin noch 2024 mit dem Thema befassen und eine klare Positionierung abgeben will. Mit Bahn, Bund und Land werden wir auch die Gespräche fortsetzen. Und auch unsere Abgeordneten in Berlin und Stuttgart sind gefragt“, erklärt Weber sein künftiges Vorgehen für den Interimshalt.

Pendler, Schüler und Lehrer brauchen zuverlässigen ÖPNV

Argumente für einen Interimshalt in der Südlichen Ortenau gebe es aus Sicht von Bürgermeister Weber ausreichend: Die gesamte Region habe viele Pendler, die Richtung Lahr/Offenburg oder Freiburg fahren. Mit dem Bus würde das enorme Verlängerungen der Fahrzeiten und übervolle Busse bedeuten. Das würde bedeuten, dass einige Pendler zum Auto wechseln würden, „was nicht nur klimapolitisch katastrophal wäre, sondern auch für den Verkehr auf der A5 und die Rückgewinnung der Pendler zum ÖPNV nach der Fertigstellung“, so Weber.

Doch nicht zur die Pendler, auch die Schüler der überregional bedeutsamen Schulstandorte Ettenheim und Rust, sowie die zahlreichen Schüler, die aus dem nördlichen Breisgau in die Südlichen Ortenau kommen, bräuchten den Bahnhalt, um sicher und klimafreundlich zur Schule und zurück zu kommen. Nicht zuletzt gelte es den Tourismus und den Europa-Park zu berücksichtigen: Mit jährlich rund sechs Millionen Gästen habe der Tourismus eine überragende wirtschaftliche Bedeutung für Ringsheim, die Region, die komplette Ortenau und den nördlichen Breisgau. Auch sie benötigten eine attraktive ÖPNV-Anbindung.

Weitere Infos zum Ausbau

Wer sich über die derzeit auf dem Tisch liegenden Überlegungen für Ringsheim und den Abschnitt 7.4 kurz und übersichtlich informieren will, kann dies auf der Homepage der Gemeinde tun. Dort sind zwei Videos der Bahn verlinkt, die einen guten Überblick über die Planungen der Bahn geben. Auch der Überholbahnhof Rust ist dort ersichtlich, erklärt Bürgermeister Weber.