Die Einführung von ki-basierten Warenbestellsystemen in Geschäften reduziert das Aufkommen für die Tafel in Rheinfelden.
Die Rheinfelder Tafel wird aktuell von 572 Berechtigten aus Rheinfelden, 145 aus Grenzach-Wyhlen und 33 Nutzern aus Schwörstadt genutzt. Diese Zahl sei deutlich im Ansteigen im Vergleich zum Vorjahr begriffen, hieß es bei der Hauptversammlung der Tafel, ist einer Mitteilung zu entnehmen.
Erinnerung an Helmut Moser: Klaus Jost erinnerte an den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden Helmut Moser, der nach längerer Krankheit verstarb. Er hat dieses Amt von der Vereinsgründung 2004 bis 2021 inne. Mit seiner Kompetenz, sei es ihm gelungen, ein tatkräftiges Team zur Unterstützung wirtschaftlich Bedürftiger aufzubauen. Neu gewählt wurden die Kassenprüfer Klaus Adelberger und Michael Zipfel.
Immer mehr Regiekräfte: Die Zahl der Mitarbeiter beträgt 47 Personen, von denen 38 ehrenamtlich tätig sind. Hinzu kommen zwei Mitarbeiter, die überwiegend von der Agentur für Arbeit finanziert werden. Auch die Tafel Rheinfelden folgt dem bundesweiten Trend, wonach die Bedeutung von angestellten Regiekräften steigt.
Bei der Tafel Rheinfelden sind aktuell sieben Personen mit einer wöchentlichen Präsenz zwischen 10 und 40 Stunden auf Basis des Mindestlohns beschäftigt. Dabei handelt es sich ausnahmslos um operativ tätige Personen, ohne die der Tafelbetrieb nicht aufrecht zu erhalten wäre.
Eigene Ausweise: Als zusätzliche Aufgabe steht in diesem Jahr die Ausstellung neuer Ausweise an. Diese Aufgabe haben bislang die Rathäuser in Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen geleistet.
Der Start dieser umfangreichen Aufgabenstellung soll mit dem Erwerb einer Software der Tafel Bergisch Gladbach erfolgen, die bisher von mehr als 120 Tafeln im Bundesgebiet genutzt wird. Mittelfristig soll auch die Digitalisierung der Bereiche Mitarbeiter, Inventar sowie Lieferanten vorangetrieben werden.
Medienbeauftragter gesucht: Dringend benötigt werde eine medienaffine Person, die sich um die Außendarstellung der Tafel, der Überarbeitung der Vereins-Internetseite und der Nutzung sozialer Netzwerke kümmern könne.
Warenaufkommen sinkt: Es werden zurzeit 24 Geschäfte regelmäßig angefahren und drei Geschäfte saisonal. Leider stelle die Tafel ein um die Hälfte reduziertes Warenaufkommen fest – insbesondere bei bei Obst, Gemüse, Molkereiprodukten und Wurstwaren. Das hänge auch mit ki-gestütztem Bestellsystemen der Geschäfte zusammen, die punktgenau einkaufen. Das neue Kühlfahrzeug ist seit März 2024 im Einsatz und sei eine deutliche Verbesserung, heißt es. Im Laderaum sei möglich, aufrecht zu stehen und Doppelfahrten können besser vermieden werden.
Zusätzliches Personal und Spenden: Es gebe zurzeit sechs Fahrer. Es wäre aber wünschenswert, noch ein oder zwei zusätzliche Fahrer zu gewinnen. Die Tafel erhalte sehr viele Sachspenden von Privat- und Geschäftsleuten sowie von Vereinen. Wegen des geringeren Warenaufkommens bekämen die Spendenaktionen eine größere Bedeutung. Wertvoll sei die Unterstützung durch die Hieber Märkte, die Gewerbevereine sowie weiterer Vereine.
Verbesserungen am Gebäude: Vielfältige Aufwertungen am Gebäude wurden vorgenommen. Hauptziel waren hier Schutz und Verbesserung der Arbeits- und Einkaufsbedingungen – beispielsweise durch Sonnenschutz im Verkaufsraum und eine Umgestaltung der Sozial- und Büroräume. In einer umfangreichen Aktion wurde der Tafelladen im vergangenen Jahr renoviert.
Ehrungen: Jost war es deshalb eine besondere Ehre zwei verdiente Mitarbeiterinnen zu ehren, die von Beginn an dabei sind. Clara Müller sowie Gerlinde Holtrop unterstützen die Tafel Rheinfelden durch ihre Mitarbeit seit nunmehr 20 Jahren. Beide arbeiten im Verkauf und im Rüstraum tätig.
Einkaufstage: Die festen Tage der Tafel sind Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag mit Öffnungszeiten von 11 bis 12 sowie von 13 bis 16 Uhr. Im Durchschnitt nutzen 136 Kunden die Tafel, die Zahlen liegen zwischen 80 und 192.
Infos: https://www.tafel-rheinfelden.de