Die Stadt Rheinfelden wurde zum dritten Mal in Folge mit dem Qualitätsprädikat „Familienbewusste Kommune Plus“ ausgezeichnet.
Das Qualitätsprädikat wird seit dem Jahr 2015 durch den Verein „Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg“ an Städte und Gemeinden verliehen, die ihr Familienbewusstsein im Rahmen eines umfassenden Prüfverfahrens nachweisen können. Diesem Verfahren liegt ein Prüfkatalog mit 12 Handlungsfeldern zugrunde, die ständig neu definiert werden und die insgesamt 99 Ziele mit vielen verschiedenen Kriterienfragen enthalten.
Mit 323 von 396 möglichen Punkten erreichte die Stadt eine Ergebnisquote von 81,6 Prozent. Im Kriterienfeld „Freizeit und Kultur“ erreichte Rheinfelden im 2024 das Vorzeigeergebnis von 100 Prozent. Jana Kempf von der Arbeitsgemeinschaft konnte sich nicht erinnern, ob es ein solches Ergebnis schon einmal gab, wie sie an der Sitzung berichtete. Sehr gut punktete die Gemeinde auch in den Handlungsfeldern „Migration, Integration, Interkulturelle Öffnung“ und „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Darüber hinaus hat Rheinfelden die maximal mögliche Anzahl von 20 Punkten für spezielle Aktionen und Aktivitäten erhalten.
Doch Kempf lobte nicht nur. Ausbaufähig wären Felder wie „Leichte Sprache“ oder, allerdings aufgrund der speziellen Situation verständlicherweise, das Feld „Gesundheit in der Kommune“, für das es im vergangenen Jahr keine zuständige Anlaufstation in der Verwaltung gegeben habe. Eberhardt verwies darauf, dass eine solche inzwischen eingerichtet sei.
Auch in den Bereichen „Frühkindliche Bildung“ und „Übergang in die Schule“ sei Potenzial nach oben vorhanden, sagte Kempf und begründete dies mit der Tatsache, dass es zum Beispiel nur in zehn der 13 Schulen eine Schulsozialarbeit gäbe. Rheinfeldens Stadtoberhaupt gab zu bedenken, dass die Kosten für eine Förderung der Schulsozialarbeit fast vollständig zu Lasten der jeweiligen Kommunen gehen. „Immerhin ist Rheinfelden die einzige Stadt im Umkreis mit einem etablierten Sozialausschuss“ ergänzte er.
Kempf unterließ es allerdings auch nicht zu erwähnen, dass Rheinfelden eine kontinuierlich gute Arbeit leiste und im Vergleich zu anderen geprüften Kommunen ein sehr gutes Ergebnis erzielt habe, weshalb die Stadt zu Recht erneut mit dem Prädikat als familienbewusste Kommune ausgezeichnet wurde.
Rheinfelden profitiert durch diese Zertifizierung von einem positiven Image als Wohn- und Arbeitsstandort. Das Prüfverfahren macht zudem Verbesserungspotenziale und Entwicklungschancen sichtbar. „Wir dürfen uns auf diesem Prädikat nicht ausruhen“ warnte denn auch Eberhardt. Denn Stillstand bedeute Rückschritt.