Das „Fest der Feste“ ist in Rheinfelden auch ein Magnet für ehemalige Bürger, wieder einmal in die Heimat zurückzukommen. Drei Tage lang Trottoirfest garantieren ein buntes Treiben. Dieses wird durch unzählige Ehrenamtliche organisiert. Foto: Rolf Rombach

Die Menschen aus Rheinfelden und den Ortsteile freuen sich über das große Engagement ihrer Mitbürger auf vielen Ebenen. Ein zweischneidiges Schwert ist jedoch der Einzelhandel, wie die Auswertung des Orts-Checks der Oberbadischen ergibt.

Um die unzähligen Sportarten unter einen Hut zu bekommen, gibt es in Rheinfelden einen Stadtsportausschuss, der das Zusammenleben der Vereine optimiert und jährlich Ehrungen für erfolgreiche oder verdiente Sportler vergibt. Dies ist nur ein kleines von vielen Beispielen des bürgerschaftlichen Engagements, von dem die Stadt lebt.

 

Sport und Vereine: Nationale Medaillengewinner in zahlreichen Disziplinen haben ihr Handwerk am Hochrhein oder Dinkelberg erlernt. Seien es die Vetter-Schwestern, die erfolgreich in der Fußballbundesliga spielten und beim SV Nollingen begannen, oder Elena Brugger, die als Ringerin für den TuS Adelhausen in der Nationalmannschaft startet und im Sommer in Paris als Trainingspartnerin an den Olympischen Spielen teilgenommen hat. Wer ungebunden Sport treiben möchte, kann sich auf dem Trimm-Dich-Pfad oder in den Bädern verausgaben. Die Teilnehmer des Orts-Checks vergeben eine gute Bewertung für das Sport- und Vereinsangebot: 7,18 für Rheinfelden.

Familie und Kinder: Zu wenige Betreuungsplätze sorgen für 4,89 Punkte. Dabei gibt es auch in diesem Bereich viel Engagement. Am größten ist hier inzwischen das Familienzentrum, das für auch für zwei weitere Gemeinden Tagesmütter ausbildet und betreut. Zudem bietet der Verein unzählige Austausch- und Begegnungsmöglichkeiten an. Neben allen Schulformen sind in Rheinfelden auch mehrere Berufsschulen vor Ort, an denen man sich aus- oder fortbilden kann.

Senioren: Als eine der ersten Kommunen im Landkreis Lörrach installierte sich in Rheinfelden ein Stadtseniorenrat. Mit einer Vorsorgebroschüre erschuf das Gremium auch für Auswärtige eine wichtige Handreichung, was man als Erwachsener beachten sollte. Mehrere Pflegeheime bieten Platz, wenn man nicht mehr zuhause zurechtkommen kann. Dennoch gibt es nur eine 5,0 in dieser Kategorie.

Einzelhandel: Die Einkaufsmöglichkeiten in Rheinfelden sind Fluch und Segen zugleich. Zum Teil bis 22 Uhr kann man an sechs Tagen in der Woche einkaufen. Doch der Tourismus aus der Schweiz stört so manchen, verlängert sich dadurch der Einkauf am Wochenende manchmal deutlich oder der gewünschte Artikel sei nicht mehr vorrätig, wie einige unserer Leser schreiben. Dennoch: Note 6,25.

Gastronomie: Mehrere Eiscafés und Gaststätten locken vor allem in der Rheinfelder Innenstadt. Ein Leser bemängelt allerdings auch eine fehlende Abwechslung und zählt 13 Dönerbuden auf. Die mittelmäßige Gesamtbewertung von 5,23 ist wohl auch dem gehobenen Preisniveau geschuldet.

Verkehr: Zwei Bundesstraßen und zwei Autobahnen verlaufen auf Rheinfelder Gemarkung. Vor allem in Beuggen hätte man gerne eine zügige Fortsetzung der Autobahn 98 in Richtung Osten. Die Bewertung mit 4,1 von zehn Punkten zeugt von eher wenig Zufriedenheit. Zumindest die Kernstadt wurde durch den Äußeren Stadtring vor mehr als 20 Jahren bereits entlastet, der die Bundesstraßen 316 und 34 miteinander verbindet.

ÖPNV: Einen Aufschrei gab es einst, als der Interregio von Basel nach Singen nicht mehr in Rheinfelden hielt. Inzwischen fährt er wieder stündlich in beiden Richtungen. Doch die Hochrheinbahn hat viele Verspätungen und immer wieder Zugausfälle. Daher retten wohl die zumeist sehr zuverlässig fahrenden Stadtbusse den Wert von 5,27, auch wenn beides in den Abendstunden zu wenig fährt, wie einige unserer Leser beklagen.

Kultur und Freizeit: Nicht jede Kommune hat ein eigenes Kulturamt. In Rheinfelden sorgt es für regelmäßige Auftritte von Künstlern im Bürgersaal im Rathaus. Vor über 50 Jahren gründeten die Vereine das Trottoirfest, das noch immer tausende Besucher zum Ende der Sommerferien auf die Festmeile lockt. Und mit der „Rheingaudi“ ist inzwischen sogar ein Festival etabliert. Nur für jüngere Menschen sei zu wenig geboten, wie die Umfrage ergab, trotz eines eigenen Jugendhauses. Note: 5,32.