Um diese Lärmschutzwand dreht sich die Auseinandersetzung. Foto: Pfannes

Angesichts der Debatte um die Öffnung der Lärmschutzwand im Zuge des Rewe-Neubaus und der massiven Kritik der Anlieger, schaltet sich nun die Fraktion SPD+FFR ein. Sie beantragt einen versetzten Durchbruch der Lärmschutzwand. Dies soll den Schallschutz erhöhen und mehr Sicherheit bieten.

Rottweil - Der Vorhabenbezogene Bebauungsplan zur Errichtung eines Rewe-Marktes und eines Kindergartens auf dem Gelände der ehemaligen BayWa an der Schramberger Straße sieht eine einfache, 2,5 Meter breite Öffnung der Lärmschutzwand in der Belchenstraße als Zugang für Fußgänger und Radfahrer zu Kindergarten und Rewe-Markt vor. "Diese Öffnung bringt für die Anwohner der acht Reihenhäuser vor allem eine erhöhte Lärmbelästigung von bis zu knapp drei Dezibel mit sich", so die Fraktion SPD+FFR. Sie beantragt deshalb einen versetzten Durchbruch der Lärmschutzwand. Damit werde zum einen der Schallschutz verbessert. Zum anderen werden Radfahrer gebremst und damit spielende Kinder und Anwohner geschützt.

Drei Dezibel mehr sind gewaltig

In der Begründung führt die Fraktion an, man störe sich vor allem an der lapidaren Aussage des Lärmschutzgutachtens, der Lärm steige um drei Dezibel, das stehe der Öffnung der Lärmschutzwand aber nicht im Wege. Es ergebe kein Erfordernis zusätzlicher Schallschutzmaßnahmen.

Die Fraktion sagt dazu: "Eine Erhöhung des Schallpegels um drei Dezibel entspricht physikalisch einer Verdoppelung des Geräuschniveaus, welche in dem Wohnbereich hinter der Lärmschutzwand in den vergangenen Jahren durch das erhöhte Verkehrsaufkommen sowieso stetig anstieg. Die Lärmbelastung hinter der Lärmschutzwand ist je nach Windrichtung sehr deutlich und störend wahrzunehmen. Eine Erhöhung des Status Quo halten wir für sehr unangenehm."

Negative gesundheitliche Effekte

Negative gesundheitliche Effekte seien schon bei Durchschnittspegeln von 40 bis 50 dB Verkehrslärm nachweisbar. Das habe eine Studie des Institutes für Arbeits- und Sozialmedizin der TU Dresden ergeben. Diesen Pegel erreiche die Belchenstraße ja bereits ohne Öffnung der Lärmschutzwand. Unruhe und Unannehmlichkeiten wie Müll im Garten und sich auch teils unterhaltende Fußgänger tags wie nachts müssten die Anwohner zusätzlich ertragen.

Man nehme für die verbesserte Schallisolierung des Parkhauses auf der Groß`schen Wiese 500 000 Euro mehr in die Hand, erinnert die SPD+FFR-Fraktion. "Da müssen wir in diesem Bereich der Belchenstraße zumindest eine versetzte Öffnung der Lärmschutzwand planen, um die Anwohner vor Lärm zu schützen."