Die Johanniter haben jetzt ihre Interims-Rettungswache in Wildberg offiziell eingeweiht – ein Neubau in der Talstraße soll folgen. Foto: Priestersbach

Seit dem Umzug ihrer Rettungswache von Nagold nach Wildberg haben die Johanniter bereits 194 Einsätze mit dem Notarztfahrzeug und 657 Einsätze mit dem Rettungswagen rund um Wildberg gefahren. Jetzt wurde die offizielle Einweihung gefeiert.

Johanniter-Regionalvorstand Wolfgang Thomas machte aber deutlich dass hier nur eine Interimslösung entstanden sei. Denn die eigentliche Rettungswache in der Schäferlaufstadt mit einer festen Bleibe für die Johanniter werde derzeit gemeinsam mit der Stadt geplant.

So hatte der Gemeinderat jüngst einstimmig die entsprechende Vorentwurfsplanung in der Talstraße 95 gebilligt. Wo sich derzeit noch eine geschotterte Parkfläche befindet, soll künftig eine moderne Rettungswache entstehen.

„Es ist toll, wie sich die Johanniter engagieren“, unterstrich Bürgermeister Ulrich Bünger – und lobte zugleich die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Rettungsdienst. Doch auch die Wildberger Kommunalpolitik stehe hinter dem Projekt, wie Ulrich Bünger mit Blick auf die Anwesenheit einiger Gemeinderäte feststellte.

Rahmenbedingungen schaffen

Bei dieser Gelegenheit sprach der Bürgermeister von der Verantwortung einer Zivilgesellschaft, wenn es darum gehe, die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Johanniter zu schaffen. Der geplante Standort in der Talstraße sei ausbaufähig und in die Zukunft gerichtet – und werde auch von der Leitung des nahe gelegenen Wildberger Seniorenzentrums begrüßt. Für Ulrich Bünger handelt es sich hierbei um ein Projekt „für die Sicherheit der Bürger“.

Anschließend standen Führungen der Gäste durch die Rettungswache auf dem Programm, die täglich 24 Stunden lang besetzt ist. Von montags bis freitags steht zudem ein Notarztfahrzeug zur Verfügung. Wie Wachenleiterin Stephanie Uhrig am Rande der Führung anmerkte, fühlen sich die Johanniter in Wildberg gut aufgenommen, wobei auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr als sehr positiv bezeichnet wird.

Chronischer Fachkräftemangel

Die Besetzung der Teams ist für Rettungsdienstleiter Matthias Mast und die Wachenleitung allerdings eine konstante Herausforderung, was mit dem chronischen Fachkräftemangel zusammenhänge. „Die Aufrechterhaltung der Dienste ist eine große Aufgabe, nachdem die Rettungssanitäter nicht auf den Bäumen wachsen“, betonte ebenfalls Wolfgang Thomas – und ein spannendes Thema in diesem Zusammenhang seien vor allem im ländlichen Gebieten die Eintreffzeiten.

Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass „wir genug Menschen haben, die retten“, erklärte der Regionalvorstand, und wies auf die dreijährige Ausbildung zum Notfall- und Rettungssanitäter bei den Johannitern hin.