Der Schwan, der sich seit Wochen mit einer Angelschnur herumplagte, wurde eingefangen Foto: Jürgen Baiker

Wochenlang quälte sich der Vogel mit einer Schnur herum – jetzt ist er befreit. Zahlreiche Helfer hatten versucht, das Tier zu retten.

Der in eine Schnur verfangene Schwan wurde am Samstagnachmittag gefangen und zur Tierarztpraxis Kimmich in Empfingen gebracht. Viele Tierfreunde hatten in den vergangenen Wochen mitverfolgt, wie sich das Tier mit einer Angelschnur herumplagte.

 

Bereits Anfang des Monats gab es einen Rettungsversuch, der aber nicht glückte. Immerhin: der „Schwanenflüsterer“ Hartmut Polet ließ nicht locker und kümmerte sich um das Schwanen-Pärchen, das sich den Tälesee in Empfingen als Domizil ausgesucht hatte. Seitdem Polet bemerkt hatte, dass die Schwanendame einen ihrer Füße über dem Wasser hielt, versuchte der Mann vom Nabu Oberndorf, dem Tier zu helfen.

Versuche scheitern

Doch trotz Hilfe der Feuerwehr, des Bauhofs, des Veterinäramts Freudenstadt sowie von Naturschutzwart Ludwig Schrägle aus dem Nachbarlandkreis Rottweil misslangen die Versuche, das Tier einzufangen. Vielleicht, weil zu viel Unruhe am Tälesee herrschte.

Mehrmals gelang es Polet, die Schwäne anzulocken. Fangen konnte er sie aber nicht – sie folgen immer davon. Da half es auch nicht, dass Polet die Lieblingsspeise der Schwäne dabei hatte: Kartoffelscheiben.

Der nächste Versuch

Also stand der nächste Rettungsversuch an – diesmal mit einem Helferteam unter Leitung vom Greifvogel-Experte Achim Klumpp aus Baiersbronn, Naturschutzwart Schrägle, Schwanenpflegerin Christina Ullrich und dem Fischereiverein Empfingen unter Leitung von Frank Kugel.

Auch jetzt kamen die Schwäne wieder zu Polet geschwommen. Als eine Fangeinrichtung ins Wasser ausgeworfen wurde, nahm der Schwan jedoch wieder Reißaus. „Leider wurden die Schwäne wohl durch zwei Fremde wieder aufgescheucht“, berichtet Polat im Gespräch mit unserer Redaktion.

Polet gibt nicht auf

Doch an Aufgeben wollte Polet nicht denken. Er schaute am Folgetag natürlich schon wieder am Tälesee vorbei. Diesmal war etwas Erfreuliches zu sehen: Der Fuß war nicht mehr über der Wasseroberfläche. „Die Schwanendame schwimmt wieder mit beiden Flossen“, zeigte sich Polet erleichtert. Anscheinend konnte das Tier den Fuß selbst befreien. Die Angelschnur sei aber weiterhin im Gefieder gehangen. „Jetzt hoffen wir, dass am Tälesee gebrütet wird. Dann kann man das Tier an Land von der Angelschnur befreien.“

„Handfestes“ Vorgehen hilft

Doch das Leiden des Schwanen-Weibchens ging weiter. Es gelang dem Tier einfach nicht, die tückische Angelschnur loszuwerden, die sich – so schildern Zeugen – am Samstag auch schon im Kopfbereich verfangen hatte.

Dieses Mal gingen die Helfer handfester vor: Das Schwanenweibchen wurde am Hals ergriffen und ruhig gestellt. In eine Box verfrachtet, ging es danach zum Tierarzt.