Der Fohrenhof, ein beliebtes Restaurant in der Hapimag-Ferienanlage in Unterkirnach, schließt zum Monatsende. Die Caritas erklärt die Gründe für den Schritt.
Beispielhaft sollte es sein – und wenn es auch immer eine besondere Herausforderung für den Caritasverband des Schwarzwald-Baar-Kreises war, es war zugleich auch immer ein Vorzeigeobjekt.
Mit dem Fohrenhof, einem gern besuchten Restaurant mit gutbürgerlicher Küche in Unterkirnach, bewies der Caritasverband mit Sitz in Villingen-Schwenningen, dass es möglich ist, auch Mitarbeiter, die in ihren kognitiven wie auch körperlichen Möglichkeiten eingeschränkt sind, in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dadurch konnten diese ein finanziell gesichertes, selbstbestimmtes Leben führen.
„Leider war der Betrieb des Restaurants Fohrenhof trotz guter Resonanz in der Bevölkerung, vieler Stammgäste und ebenso wohlwollender wie spendabler Sponsoren aufgrund des für einen Inklusionsbetrieb notwendigen erhöhten Personalbedarfs selten kostendeckend“, teilt der Caritasverband mit. Deshalb habe man jetzt die Reißleine gezogen. Der Fohrenhof stellt zum 1. Oktober seinen Betrieb ein.
Schwierige Finanzlage
„Wir mussten auf die aktuell schwierige Finanzlage reagieren“, erklärt Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands. Es sei dem Verband ein ganz besonderes Anliegen gewesen, vor allem für die Mitarbeiter mit einem Handicap einen Folgearbeitsplatz zu vermitteln. „Wir haben es tatsächlich geschafft, alle Mitarbeiter mit einem Handicap in andere Jobs oder auch in den eigenen Betrieben unterzubringen“, so der Vorstandsvorsitzende Stöffelmaier.
Selbst die Auszubildende könne ihren Beruf weiter lernen und habe „einen tollen Ausbildungsplatz in einem anderen Gastronomiebetrieb“ gefunden.
Suche nach einem Nachfolger
Jetzt sei man auf der Suche nach einem Nachfolger, der den guten Namen und die Akzeptanz, die den Fohrenhof seit Jahren begleitet, als Chance sieht und in den noch ein Jahr laufenden Pachtvertrag einsteigt.
Auf Anfrage unserer Redaktion antwortete F. Lacher von der Hapimag-Zentrale Schweiz: „Wir wissen, dass der Fohrenhof in Unterkirnach schließt. Es steht für uns an erster Stelle, einen Pächter für dieses schöne Restaurant zu finden. Sowohl die Hapimag Ferienanlage mit ihren Feriengästen wie auch Besucher aus der Region haben den Fohrenhof sehr geschätzt und wir wollen ihn unbedingt weiterführen.“
Mit drei weiteren inklusiv betriebenen Betrieben, dem Hausmeisterservice, der IT-Werkstatt und dem Nahkauf in der Oderstraße in Villingen sieht man sich beim Caritasverband weiter erfolgreich unterwegs, wenn es um die Bereitstellung von Arbeitsstellen für Menschen mit Handicap geht.
Rückblick
Regionale Speisen
Im Spätsommer 2011 eröffnete die Hapimag AG gemeinsam mit dem Caritasverband Schwarzwald-Baar im Fohrenhof den sogenannten Integrationsbetrieb. Der Fohrenhof bot hervorragende regionale und saisonale Speisen an. In diesem schönen Ambiente hatten Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, ein soziales Miteinander zu erleben. Der Integrationsbetrieb bot Menschen einen Arbeitsplatz an, die perspektivisch durchaus in der Lage sind, mit einer speziellen Förderung und einer Assistenz im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten, die jedoch mit den Anforderungen einer Werkstatt für behinderte Menschen unterfordert sind. Mit Konzerten und anderen Events konnten im Forenhof immer wieder beachtliche Spenden für den Erhalt des Fohrenhofs erzielt werden.