Requiem für Palmbühl-Pfarrer Josef Schäfer Foto: Meinert

Zahlreiche Angehörige, Ratshausener Vereine, Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und das Palmbühl-Team drücken ihre Trauer über den Verlust des Palmbühl-Pfarrers aus.

Vor gut einer Woche starb Palmbühl-Pfarrer Josef Schäfer im Alter von 86 Jahren. Am Samstag erfolgte das Requiem, bei dem die Öffentlichkeit von dem beliebten Seelsorger Abschied nehmen konnte. 17 Priester und Diakone zelebrierten die Totenmesse mit Weihbischof Thomas Maria Renz.

 

Mit dem Titel „Von guten Mächten treu und still umgeben“ eröffnete das Frauenquartett „Himmelsklänge“ den Gottesdienst.

Pfarrer Klaus Peter Dannecker hält die Predigt

Schäfer, der am 17. März 1937 in Ratshausen geboren wurde, begann 1963 das Theologiestudium, wurde 1969 in Rottenburg zum Priester geweiht und kam nach Vikariats- und Pfarrstellen in Albstadt, Schwenningen, Bad Saulgau, Bad Wildbad, Deißlingen und Altshausen 2007 als Wallfahrtsseelsorger auf den Palmbühl.

Das ebenfalls vom Frauenquartett vorgetragene „Heil’ge Nacht, o gieße du“ war das Lieblingslied Schäfers. Der Text wurde durch den Ratshausener Pfarrer Klaus Peter Dannecker für die Predigt aufgegriffen, in der er an das Leben und Wirken seines langjährigen Weggefährten erinnerte.

Seelsorger wurde liebevoll „Seppi“ genannt

Schon der Name des Verstorbenen sei wegweisend und prägend gewesen: Der Vorname „Josef“ – Schäfer wurde zwei Tage vor dem Fest des Heiligen Josef geboren – sei passend für einen Geistlichen, der sich nicht in den Vordergrund gedrängt hat, sondern mit bescheidener Beharrlichkeit dafür sorgte, dass „das Umfeld stimmte“.

Der Nachname „Schäfer“ erinnere an den „Guten Hirten“, dem seine „Schafe“ zeitlebens am Herzen lagen. Der Liedtext drücke die Sehnsucht nach göttlicher Nähe aus, die das Leben des liebevoll „Seppi“ genannten Seelsorger ausgezeichnet habe. Mit dem Palmbühl habe Schäfer als Ruhestandspfarrer seine große Berufung gefunden.

Josef Schäfer hat viel bewirkt

Im Dekanat war Schäfer der ungeschlagene „Spitzenreiter“ bei Tauf- und Trauungszahlen, was nicht nur dem Palmbühl als Ort, sondern dem Geistlichen als Institution geschuldet sei. Auch die von den Nichten des Verstorbenen vorgetragenen Fürbitten machten deutlich, dass „unser Onkel“ stets ein wichtiger Ankerpunkt war, der es als Familienoberhaupt stets verstanden hat, Menschen zu begeistern und sie für den Glauben zu gewinnen.

Die Nachrufe der Ratshausener Vereine, des Schömberger Bürgermeisters Karl-Josef Sprenger und des Palmbühl-Teams machten deutlich, wie vieles Schäfer in seiner Zeit auf dem Palmbühl bewirkt hatte.

Lange Zeit Mitglied im Ratshausener Musikverein

Beharrlichkeit, Humor und Charme nannte etwa Sprenger die herausragenden Eigenschaften Schäfers, der den Palmbühl zu einem besonderen Ort gemacht habe. Der Verstorbene habe die Gabe gehabt, Bitten so zu formulieren, dass man nicht nein sagen konnte – so sei es Schäfer immer wieder gelungen, Spenden, Helfer und Ehrenamtliche zu gewinnen.

Schäfer ist es stets wichtig gewesen, mit Menschen zusammen zu sein: Seit seiner Jugend war er Mitglied im Ratshausener Musikverein und im Liederkranz, der ebenfalls zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes beitrug.

Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof Ratshausen

Weihbischof Thomas Maria Renz kannte Schäfer aus seiner Zeit im Dekanat Saulgau und bezeichnete ihn als Glücksfall für die Wallfahrtsseelsorge auf dem Palmbühl. Dabei habe Schäfer nichts Außergewöhnliches getan, sondern Gewöhnliches außergewöhnlich gut. Er hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird.

Die anschließende Beisetzung Schäfers erfolgte auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Ratshausen und endete in einem Gedenkfest auf dem Palmbühl, so wie es dem Wesen des Verstorbenen entsprach: Josef „Seppi“ Schäfer war es stets wichtig, das „tägliche Festmahl“ zu feiern, Kirche und den Palmbühl zu Orten der Begegnung und Freude zu machen.