Die Helfer im Repair-Café sorgen dafür, dass Kaffeemaschinen und andere Haushaltsgegenstände wieder laufen. Foto: Störr

Das Haslacher Repair-Café ist seit fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte. Auch am vergangenen Wochenende gab es wieder jede Menge Elektro-Geräte, Anziehsachen und erstmals auch Fahrräder zu reparieren.

Haslach - Im evangelischen Gemeindehaus herrschte am Samstag schon kurz nach 14 Uhr reger Betrieb. Wer etwas zum Reparieren hatte, meldete sich zunächst bei Michael Zechmeister an. Die anschließende Wartezeit wurde bei Kaffee und leckerem Kuchen überbrückt, bis man schließlich im Gemeindesaal an die Reihe kam.

Dort hatten sich die ehrenamtlich Engagierten mit ihrem eigenem Werkzeug und eigener Nähmaschine bereits positioniert. "Jeder Handwerker arbeitet am liebsten mit den eigenen Sachen", wurde dieser zusätzliche Einsatz begründet. Was zur Reparatur gebracht wird, ist für die Helfer jeden Monat eine neue Überraschung, und trotzdem gebe es Dinge, die besonders häufig vorkommen. So würden oft Kaffee-Maschinen und -automaten der verschiedensten Ausführungen, Staubsauger, Bügeleisen oder kleine elektrische Küchengeräte abgegeben. Aber es gehe beispielsweise mit Musikverstärkern auch ans Eingemachte, bei dem handwerkliches Können gefragt sei.

Bei den Kleidern seien es eher kleinere Reparaturen wie das Wechseln eins Reißverschlusses, das Schließen aufgegangener Nähte oder kleinere Flickarbeiten.

Bei den Fahrrädern wurde bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass ausschließlich Räder ohne Elektro-Antrieb repariert werden. Denn für die neuen High-Tech-Räder im hochpreisigen Segment bedarf es speziellen Werkzeugs. Dass an einem herkömmlichen Fahrradschlauch dann allerdings eine Undichtigkeit genau am Ventil-Einsatz festgestellt wurde, konnte am Samstag auch im Repair-Café nicht behoben werden. Und so hieß es für die Besitzerin, erst einmal einen neuen Fahrrad-Schlauch zu besorgen, und dann beim nächsten Mal wieder zu kommen.

Was die Helfer alle gemeinsam hatten, war die Freude am Dazulernen von neuem durch das gemeinsame Tun. Jeder profitiere von der Erfahrung des anderen, die Gespräche mit den Besuchern wären allesamt sehr angenehm und außerdem werde ein Beitrag zur Müllvermeidung geleistet. Denn an jedem Termin werden etwa 30 Reparaturen ausgeführt, von denen etwa 80 Prozent sofort erfolgreich seien. Manchmal müsse ein Ersatzteil aber auch erst besorgt werden, bevor eine Reparatur erfolgreich laufen könnte. Grundsätzlich sei das Angebot kostenfrei, über Spenden würde man sich aber jederzeit freuen, hieß es seitens der Helfer.

Das steckt dahinter

Das Repair-Café geht auf ein Projekt von Ingeborg Zechmeister mit Studierenden der Verwaltungshochschule in Kehl zurück. Der Haslacher Verein "Naturkost Kiebitz" trägt das Projekt gemeinsam mit der BUND-Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal und wird außerdem von der evangelischen Kirchengemeinde, dem Haslacher Weltladen und dem Abfallwirtschaftsamt unterstützt. Die Hauptorganisation liegt bei Karl-Heinz Wössner und Barbara Offenburger.