User diskutieren auf Sozialen Netzwerken über Kandidaten-Teams. Vor allem Finanzminister in Kritik.
Nordschwarzwald/Berlin - Die Stichwahl um den SPD-Parteivorsitz läuft seit Dienstag, 19. November. Noch bis zum 29. November haben die Genossen Zeit, für ihr Favoriten-Duo abzustimmen. Zur Wahl stehen Olaf Scholz und Klara Geywitz sowie Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, Bundestagsabgeordnete aus Bad Liebenzell.
Bevor die Abstimmung in die zweite Runde ging, duellierten sich die beiden übrig gebliebenen Kandidaten-Duos noch bei einer TV-Debatte am Montagabend, 18. November - und die sorgte nicht nur bei den Kandidaten für Gesprächsstoff. Auch im Netz äußerten sich die User in Sozialen Netzwerken zu den Kandidaten-Teams und deren Zielen. Und obwohl das Gespann Scholz/Geywitz bei der ersten Abstimmung mit 22,68 Prozent der Stimmen auf Platz eins landete, scheinen im Netz Walter-Borjans und Esken die Nase vorn zu haben.
Viele User wettern gegen Finanzminister
"Wer einen klaren und deutlichen Neuanfang will, der wählt Saskia und Norbert! Alles andere wäre kontraproduktiv", schreibt etwa Markus M. unter dem Facebook-Post der SPD zur TV-Debatte. "Es haben 77,3 Prozent nicht für Scholz gestimmt. Das gibt doch Hoffnung für die Stichwahl", postet Rüdiger B. darunter. Viele User kommentieren ähnlich. Viele User scheinen Walter-Borjans und Esken zu favorisieren.
Auch bei Instagram und Twitter setzt sich dieser Trend fort: Unter dem Instagram-Post auf der offiziellen SPD-Seite zum TV-Duell scheinen Scholz und Geywitz wenige Befürworter zu haben. Vor allem gegen den Finanzminister richten sich viele Kommentatoren: "Niemals Scholz" und "Scholz ist derselbe Mist wie Schulz" wird beispielsweise kommentiert. "Volker0201" schreibt dazu: "Ich bin seit 40 Jahren SPD-Wähler. Aber von den vier Personen kenne ich nur einen. Und der kann es auch nicht". Unter #SPDVorsitz finden sich auf Twitter viele ähnliche Posts.
86 Prozent für Walter-Borjans und Esken, 14 Prozent für Scholz und Geywitz
Satiriker Jan Böhmermann hat via Twitter ebenfalls die Bürger zu ihrer Meinung befragt. "Für wen seid ihr?" titelte er über einer Umfrage. Das Ergebnis am Donnerstagabend, 21. November: 86 Prozent der User stimmten für Walter-Borjans und Esken, 14 Prozent für Scholz und Geywitz. Dieses Stimmungsbild zeichnet sich auch in den Kommentaren unter der Umfrage: "Wenn es Olaf Scholz und seine Mitstreiterin werden, dann geht die Talfahrt der SPD definitiv weiter", schreibt eine Userin. Ein anderer sagt: "Troll wer für Scholz stimmt".
Dass sich viele User gegen Scholz und Geywitz aussprechen, heißt jedoch nicht, dass all jene Walter-Borjans und Esken favorisieren: Viele Kommentatoren glauben, dass keines dieser Duos die SPD wieder auf Kurs bringt. So schreibt Peter K. unter dem SPD-Facebook-Post: "Es tut mir leid, alle vier haben nicht das Zeug für eine Besserung". Und Harry G. schreibt: "Beide Duo´s haben eins gemeinsam, sie schaffen es, die Fünf-Prozent-Hürde bei den nächsten Wahlen zu unterbieten. Und das ist gut so." Diese Meinung vertreten auch viele Nutzer auf Instagram und Twitter.
Welches der beiden Kandidaten-Duos die SPD-Mitglieder überzeugt, bleibt abzuwarten. Am 30. November wird verkündet, wie die Genossen abgestimmt haben.