Für Laurin Curda (links) und die TSG Balingen war das Spiel gegen Rot-Weiß Koblenz ein hartes Stück Arbeit. Foto: Kara

Mit dem 1:1-Remis gegen Rot-Weiß Koblenz verpasste es die TSG Balingen, an dem direkten Konkurrenten vorbeizuziehen und die Abstiegsränge der Regionalliga zu verlassen. Dennoch kann man am Ende wohl mit dem Punkt gut leben.

Die Defensive galt vor dem Spiel am Dienstagabend als Sorgenkind der TSG Balingen. Zuletzt hatte man gegen die Spitzenteams aus Elversberg und Offenbach jeweils sechs Gegentreffer kassiert. Mit 33 Gegentoren stellt man aktuell noch immer die schlechteste Defensive der Regionalliga. Doch nach dem überraschenden 2:1-Sieg in Ulm und dem 1:1-Remis gegen Koblenz lässt sich festhalten: Der Trend geht in die richtige Richtung.

Starker Auftakt

Gerade zu Beginn der Partie agierten die Balinger sehr kompakt und waren die überlegene Mannschaft. Die Gäste schafften es kaum, sich nennenswerte Torchancen herauszuspielen und bissen sich an der defensiven Staffelung der TSG die Zähne aus. Auch wenn sich das Team von Cheftrainer Martin Braun offensiv ebenfalls schwertat, war der Führungstreffer durch Kapitän Matthias Schmitz in der 36. Minute verdient. So sah es auch der Torschütze: "In der ersten Halbzeit waren wir richtig gut im Spiel."

Nach dem Seitenwechsel ließen die Balinger allerdings nach. Der Druck der Gäste wurde immer größer, die TSG hatte kaum noch Zugriff im Zentrum und verbaute sich viele Konterchancen selbst durch leichte Ballverluste. "In der zweiten Halbzeit hat uns das Durchsetzungsvermögen gefehlt", kritisierte Braun seine Mannschaft, lobte dabei aber auch den Gegner ausdrücklich: "Koblenz ist eine sehr dynamische und körperlich starke Mannschaft. Nach der Pause waren sie sehr präsent, haben noch ein wenig risikoreicher gespielt." Dementsprechend sei der Ausgleich in der 72. Minute verdient gewesen, so der Balinger Coach. Dass die Koblenzer jedoch ein solches Traumtor von Danny Breitfelder, der artistisch per Seitfallzieher traf, unterstrich die Stabilität der Balinger Defensive.

Koblenz fehlte die Qualität

Wäre man gegen einen anderen Gegner und mit dem gleichen Abwehrverhalten in größere Schwierigkeiten geraten? Selbst Koblenz’ Coach Heiner Backhaus bemängelte die Chancenverwertung seiner Mannschaft: "Im letzten Drittel hat uns oft die nötige Qualität gefehlt, um noch mehr Tore zu schießen." Die Balinger haben ihre Defensive zwar stabilisiert, ließen gegen einen eher offensivschwachen Gegner dann aber doch mehr zu, als Martin Braun wahrscheinlich lieb war. Denn nach dem Ausgleich waren die Rot-Weißen weiterhin am Drücker, ohne jedoch auf der Jagd nach dem Siegtreffer allzu zwingend zu werden.

Auf der anderen Seite kamen die Balinger noch zu der ein oder anderen Möglichkeit, ließen aber auch einige vielversprechende Konterchancen schon im Ansatz ungenutzt. War es eine Frage der Kondition? "Eine englische Woche ist immer anstrengend und wir hatten ein sehr schweres Spiel gegen Ulm. Vielleicht haben da ein wenig die Kräfte gefehlt", meinte Kapitän Schmitz. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt der TSG nicht – bereits am Samstag (14 Uhr) geht es zur TSG Hoffenheim II.