Simon Klostermann und Bastian Maier klatschen nach Abpfiff ab. Im Hintergrund diskutieren Kapitän Matthias Schmitz und Marvin Jäger mit dem Schiedsrichter. Nicht jede dessen Entscheidungen waren aus TSG-Sicht glücklich. Foto: /Eibner-Pressefoto/Thomas Hess

Die TSG Balingen holt beim 4:4 in Freiburg einen Punkt. Oder hat man doch eher zwei Zähler verloren? Beide Sichtweisen haben Argumente. Am Samstag geht es gegen den OFC weiter.

Beinahe wäre es ganz bitter geworden: Mit der letzten Aktion des Spiels drangen die Freiburger nochmals gefährlich in den Strafraum ein, Torhüter Louis Potye konnte die Hereingabe aber entschärfen. Ein 5:4-Sieg der Hausherren wäre tatsächlich nicht verdient gewesen, und doch hätte es irgendwie zu dieser aberwitzigen Schlussphase gepasst.

 

Im Dreisamstadion trafen nämlich zwei Teams aufeinander, die Bock auf Offensivfußball hatten. Drei Tore fielen ab der 82. Minute, das Pendel schlug hin und her. Wie also ordnet man das Ergebnis bei den Eyachstädtern am Ende ein? Freut man sich über einen Punkt bei einer spielstarken Mannschaft, der nach dem bitteren Ende des 1. Durchgangs nicht selbstverständlich war? Oder überwiegt der Ärger über das zweimalige Comeback der Breisgauer in der Schlussphase?

Spieler gefrustet, Isik lobt Leistung

Beim Gang in die Kabinen war die Stimmungslage innerhalb der Mannschaft jedenfalls klar – es herrschte direkt nach Abpfiff Frust. Cheftrainer Murat Isik erklärte dann: „Ich bin nicht enttäuscht. Sicherlich ist das Ergebnis aufgrund des Spielverlaufs nicht gut für uns, aber ich schaue mehr auf die Leistung, und die war richtig gut.“

Sein Pendant Bernhard Weis tätigte eine Aussage, die man von Trainern desöfteren nach so einem Spiel hört: „Wenn man vier Tore schießt, muss man eigentlich gewinnen. Aber wir haben schlecht verteidigt, bei den Gegentoren hat da die letzte Konsequenz gefehlt.“

Der Knoten bei Eroglu platzt

Zwei der vier Balinger Treffer gingen auf das Konto von Halim Eroglu. Der bis dahin in dieser Saison noch torlose Stürmer zeigte eine tolle Performance und bereitete auch noch das 4:3 durch Luca Battista vor. „Endlich! Es waren auch zwei schöne Tore. Heute hat richtig viel gepasst“, lobte Isik. Der 50-Jährige war auch angetan von der Leistung von Kike, der erstmals in dieser Saison in die Startelf rutschte, und zwei Tore vorbereitete: „Er hat es richtig gut gespielt. Wir wollen viel Positivität bei uns und eine gute Körpersprache. Das hat er jetzt gelernt und wurde daher belohnt.“

Eine Empfehlung für einen möglichen Startelfeinsatz am Samstag (Anstoß 14 Uhr in der Bizerba-Arena) gab auch Luca Battista ab, der fünf Minuten vor Ende das 4:3 und damit sein erstes Tor für die TSG erzielte. Die Frage nach der Aufstellung wird generell eine spannende: Isik wechselte im Vergleich zum Trier-Spiel nur einmal und nahm mit Ausnahme von Battista alle Wechsel nach der 80. Minute wahr.

Wie wird die Startelf aussehen?

Leistungstechnisch gäbe es wenig Grund für Veränderungen, es dürfte eher eine Frage der Frische sein, zumal die Balinger auch am Dienstag wieder sehr intensiv spielten und viele Meter zurücklegten. Oder wie Isik sagt: „Ich habe mich bei der Mannschaft für die Leistung bedankt.“ Abzustellen gilt es allerdings die haarsträubenden individuellen Fehler.

Elfmeter sorgt für Diskussion

Und dann war am Dienstag auch noch Schiedsrichter Jannis Jäschke ein Thema. Über die 90 Minuten agierte er nicht wirklich souverän, der Elfmeterpfiff zum 3:3 sorgte für vehemente Proteste bei den Balingern: „Es gibt so viele ähnliche Situationen im Strafraum bei Eckbällen. Ich finde, da darfst du nicht pfeifen“, urteilte Isik.