Er stand in Stuttgart, Mannheim und Bregenz: Aus dem Milchpilz heraus sollte in den 1950er Jahren das weiße Gold des Allgäus verkauft werden. Warum der Kiosk mit dem Tupfenhut jetzt ein unverhofftes Revival feiert.
Laut den Geschäftsbüchern der Firma Waldner aus Wangen im Allgäu gibt es keinen Zweifel: Auch in der Landeshauptstadt hat es einst einen „Milchpilz“ gegeben. Am 21. Juni 1957 wurde der Kiosk mit dem runden Tupfendach in der Edelvariante für 8089,05 Mark mit Eismaschine „Rapidchen“, Einbaukühlschrank und Schlagsahnezapfer ausgeliefert und in Stuttgart-Ost aufgebaut. Es war der 41. von insgesamt 49 Kiosken, die damals Farbe in die noch von Kriegszerstörung gezeichneten Städte bringen und den Verkauf von Milchprodukten ankurbeln sollten. Jetzt, fast 70 Jahre später, erlebt das Allgäuer Kultobjekt ein unverhofftes Revival.