Klaus Kreidler meint: Die Tagesform entscheidet die Relegation gegen den HSV. Salzstettens VfB-Fanclubleiter plädiert für ein Weitermachen mit Trainer Sebastian Hoeneß. Unbedingt!
Es steht Spitz und Knopf: Die VfB Stuttgart-Fans müssen erneut um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga bangen. Zitter-Partien in der Relegation gegen den Hamburger SV stehen heute Donnerstag, 1. Juni, und am Montag, 5. Juni, an. Mitfiebern werden die VfB-Fans „Salzstetter Jungs“. Anlass, um mit Fanclub-Leiter Klaus Kreidler (55), dem Betriebsratsvorsitzenden der Röchling Medical Waldachtal AG, ein Gespräch zu führen.
Wie konnte der VfB wieder in diese missliche Lage geraten?
Grundsätzlich ist es so, dass dieses eine Tor und dieser eine Punkt zum sicheren Klassenerhalt, nicht vergangenen Samstag verspielt wurden. Hierzu gab es leider in der Vergangenheit genug Spieltage, an denen man Punkte liegen ließ, hier zum Beispiel das Spiel am 6. Mai in Berlin bei der Hertha oder beide Spiele gegen Schalke, Beispiele gab es genug in der vergangenen Saison.
Was sind die Ursachen?
Mit Schuld an der Situation wie sie ist, hat auch das Präsidium um Wehrle und Vogt. Hätte man den (Unheils)-bringer Labbadia nicht geholt (der absolut nicht mit jungen Spielern kann) und hätte man gleich den jetzigen Weg eingeschlagen (ob mit Wimmer oder wie jetzt mit Sebastian Hoeneß), bin ich mir sicher, hätten wir die nötigen Punkte zum Klassenverbleib geholt. Diese destruktive Spielweise und das komplett falsche System unter Bruno Labbadia haben uns einfach zu viele Punkte gekostet.
Was macht Hoeneß besser als seine Vorgänger?
Sebastian Hoeneß ist einer, der durch seine Art bei den Fans gut ankommt. Er strahlt eine gewisse Empathie aus, hat Sachverstand und kennt den VfB. Er lässt ein System spielen, das die Spieler verstehen und was sie auch können. Mit dem müssen wir unbedingt weitermachen!
Hat der Trainer im letzten Spiel gegen Hoffenheim zu defensiv spielen lassen?
Nein, definitiv nicht. Führich war von Beginn an auf dem Platz und der hat ja das Spiel zuvor in Mainz (4:1 für den VfB) fast im Alleingang entschieden. Guirassy war ja auch auf dem Platz. Also, an einer defensiven Einstellung hat es nicht gelegen.
Wie sind die Erwartungen?
Nun ist es wie es ist. Wir müssen gegen Hamburg zwei Mal nachsitzen. Ob wir Relegation können, muss sich zeigen. Das letzte Mal in der Relegation gegen Union Berlin bedeutete das den Abstieg für den VfB, mit zwei Unentschieden (da gab es aber noch die Regel mit den Auswärtstoren). Der HSV hat ja in Sachen Relegation auch nicht die besten Erfahrungen. Wird schwierig, aber die Aufgabe ist lösbar.
Was sagt das Bauchgefühl des Salzstetter VfB-Fanclubleiters?
Der Ausgang der Relegation hängt davon ab, wer weniger die Hosen voll hat. Beide Teams haben nicht die besten Erinnerungen an die Relegation. Auch entscheidet die Tagesform. Ich hoffe, die ist am Donnerstag in Stuttgart und am Montag in Hamburg besser als die vom HSV!