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Im Kampf gegen die anhaltende Rezession hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für den Euro-Raum auf den niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gesenkt.

Frankfurt/Main - Im Kampf gegen die anhaltende Rezession hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für den Euro-Raum auf den niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gesenkt.

Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld verringert sich um 0,25 Punkte auf 1,0 Prozent. Das teilte die EZB nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Einlagen-Zinssatz, den Banken für Guthaben bei der EZB erhalten, blieb unverändert bei 0,25 Prozent.

Mit der erneuten Zinssenkung reagiert die EZB auf die tiefe Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa. Seit Herbst reduzierte die Notenbank den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld um insgesamt 3,25 Prozentpunkte auf ein historisches Tief.

Mit Spannung wurde erwartet, ob Trichet auf einer Pressekonferenz am Nachmittag in Frankfurt weitere Zinsschritte in Aussicht stellt. Zudem hatte Trichet angekündigt, nach der Mai-Sitzung über außerordentliche Maßnahmen zu berichten.

Niedrige Zinsen verbilligen Kredite für Unternehmen und Verbraucher und können so die Wirtschaft ankurbeln. Sparguthaben werden allerdings ebenfalls niedriger verzinst.

In den USA und in Japan liegen die Leitzinsen derzeit praktisch bei null. In Großbritannien beließ die Bank von England den Leitzins am Donnerstag auf dem Tiefststand von 0,5 Prozent.