Michael Jung Foto: Priestersbach

Vielseitigkeit: Altheimer übernimmt Erfolgspferd von Teamkollegin Julia Krajewski.

Neuer Stallgeruch bei Michael Jung in Horb-Altheim: Der dreimalige Vielseitigkeits-Olympiasieger hat einen Transfercoup gelandet und übernimmt ab sofort die Zügel des Erfolgspferds Chipmunk von seiner Teamkollegin Julia Krajewski – für Jung kommt der Neuzugang zur rechten Zeit.

Denn schließlich ist der Vorzeigewallach La Biosthetique Sam von Vorzeigereiter Michael Jung seit kurzem in Rente, der Routinier ist im letzten Jahr aus dem Sport verabschiedet worden. Mit Chipmunk hat Jung nun ein Pferd im Stall, mit dem er für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio planen kann. "Tatsächlich war das auch der Hintergund und die Bedingungen sind perfekt. Michael und das Pferd haben nun eineinhalb Jahre Zeit, sich auf das große Ereignis vorzubereiten, ganz ohne Druck", sagt Joachim Jung, Vater und Trainer von Michael Jung.

Am Dienstagabend konnte man auf dem Altheimer Hof Vollzug melden, dann kam der Wallach Chipmunk in seinem neuen Zuhause an. Und dass es dazu kam, war kein leichtes. Joachim Jung: "Der Vertrag zwischen dem Züchter und Besitzer von Chipmunk und Julia Krajewski lief vergangenes Jahr aus. Das Interesse an dem Pferd war groß. Auch aus dem Ausland kamen viele Anfragen."

Umso glücklicher sei man, dass man einmal mehr den Sponsor Klaus Fischer an seiner Seite wusste. Der Waldachtäler sicherte sich Anteile an Chipmunk. "Und auch das Deutsche Olympiade Komitee für Reiterei, DOKR, ist eingesprungen und hat sich an dem vierbeinigen Talent beteiligt. Mit diesem Einsatz ist der Hannoveraner für Deutschland gesichert worden", ergänzt Jung und freut sich, dass das künftig wohl unter dem Namen fischerChipmunk firmierende elfjährige Pferd in der "Deutschen Reiterei" bleibe, denn die Ausbildungsmethoden seien im eigenen Land die gleichen. fischerChipmunk hat sein Können schon längst unter Beweis gestellt: Julia Krajewski hatte vor allem im vergangenen Jahr mit dem Wallach auf sich aufmerksam gemacht und war mit ihm auch bei der WM im US-amerikanischen Tryon gestartet.

Für den Reiter Michael Jung stellt sich damit eine neue Situation. "Es ist für mich etwas ganz neues, ein ›fertiges‹ Pferd zu bekommen, denn wie jeder weiß lege ich sonst viel Wert darauf, die Pferde selbst zu formen", schreibt er auf seiner Facebook-Seite. In der Regel baue man selbst ein für diesen Sport gemachtes Pferd auf, nun gelte es, "in Ruhe zusammenzuarbeiten", wie sein Vater sagt.

Erste Geländeluft durfte fischerChipmunk auf dem Areal der Jungs bereits schnuppern, als nächstes steht in Warendorf ein erstes großes Training an. Damit fällt zugleich der Startschuss für die kommende Saison – und das Vorhaben, die Erfolgsserie bei den Olympischen Spielen fortzusetzen.