Profi-Springreiter Andreas Brünz (links) und sein neuer Bereiter und Deutschlands Nachwuchs-Hoffnung Sönke Aldinger (23) mit seinem Paradepferd "Marie Luise" peilen Erfolge im Springsattel an. Foto: Maier

Reitsport: Nachwuchstalent holt sich Feinschliff auf Anlage des RSC Salzstetten. Ausgezeichnet mit Goldenem Reitabzeichen.

Mit Sönke Aldinger scheint auf der Reitsportanlage Brünz in Salzstetten ein neuer Stern aufzugehen. Der schon in jungen Jahren sehr erfolgreiche S-Springreiter, der neuerdings für den RSC Salzstetten an den Start geht, wurde am 1. Februar beim CSI-Turnier in Offenburg mit dem Goldenen Reitabzeichen ausgezeichnet.

S-Springreiter Andreas Brünz geht mit neuem Elan in Sportjahr 2020: "Ich bin wieder motiviert. Ich fühle mich nicht mehr so unter Druck gesetzt." Nach langer Verletzungspause arbeitet er an seinem Comeback. Ab März/April will der Profi-Springreiter wieder internationale CSI-Turniere reiten, etwa in Gorla Minore in Italien und Oliva Nova/Valencia in Spanien. Er ist zuversichtlich. Er glaubt, zwei Asse aus seinem Ärmel schütteln zu können: Weitere Erfolge einfahren möchte er mit dem elfjährigen Oldenburger Wallach "Lamborghini" und seinem talentiertesten Nachwuchspferd "Kara", einer am Bodensee gezüchteten achtjährigen Stute aus dem französischen Stamm "Kannan".

Jede Menge Siege

Vom Erfahrungsschatz des einstigen Badenia-Siegers sollen talentierte Nachwuchsreiter profitieren wie der 23-jährige Sönke Aldinger, der seit September 2019 auf der Reitanlage Brünz in Salzstetten als neuer Bereiter angestellt ist. Er gilt als einer der besten Nachwuchsreiter Deutschlands. Mit seiner Stute, dem Paradepferd "Marie Luise", hat er schon zehn S-Siege, darunter ein Zweisterne-S-Springen, und insgesamt 20 Platzierungen (Platz eins bis fünf) in S-Springen eingeheimst. 2019 ist er im U 25 Springpokal beim Chio in Aachen im Finale geritten. Schon zweimal konnte er sich in Aachen beim weltberühmten Springturnier mit "Marie Luise" platzieren, die aus der guten Oldenburger "Forsyth"-Linie stammt. Das Goldene Reitabzeichen in diesem jungen Alter ist eine hohe Auszeichnung für den jungen Springreiter. Sönke wurde von seinem Opa Sigmar Baumgärtner (1939-2019) mit dem Pferde-Virus infiziert, der 70 Jahre lang eine Pferdezucht betrieben hat. Ausgebildet wurde der aufstrebende junge Reiter nach seinem Abitur bei Timo Beck in Kehl-Bodersweier, beim baden-württembergischen Meister und Rekordsieger des Hallen-Championats in der Stuttgarter Schleyerhalle.

Wichtige Tipps

"Timo Beck ist schon seit 30 Jahren mein Reitsport-Freund", sagt Andreas Brünz. Sönke Aldinger, der schon den Trainer A-Schein in der Tasche hat, schätzt das Know-how von Brünz: "Andreas gibt mir wichtige Tipps im Training und bei Turnieren." Und der 55-jährige Andreas selbst betont die Teamarbeit mit Sönke, der inzwischen in Salzstetten-Süd wohnt: "Es ist einfach ihn zu trainieren. Er kann alles gleich umsetzen."

Mit neuen Pferden von Andreas konnte er schon im Januar 2020 beim Weltrangliste-Springen in Peelbergen/Holland mit Null-Fehler-Ritten platzieren. Aldinger startet fortan für den RSC Salzstetten und reitet internationale Turniere. Selbstbewusst formuliert er sein Nahziel: "Ich will mich in der Landesspitze Baden-Württemberg etablieren, möchte Weltranglisten-Turniere gewinnen und sportlich weiterkommen. Beim Mannheimer Maimarkt-Turnier möchte ich mich für den Chio in Aachen qualifizieren."

Perfekte Bedingungen

Langfristig träumt er davon, selbst einmal eine eigene Reitanlage zu führen. Das Rüstzeug dazu erarbeitet er sich gerade auf der renommierten Profi-Reitanlage Brünz in Salzstetten und durch seine berufsbegleitende Ausbildung zum Pferdewirtschaftsmeister. Diese qualifiziert ihn, später selbst ausbilden zu können und eine Reitanlage wirtschaftlich führen zu können. Seine Schweizer Freundin Alexandra Hermkes (21) aus Basel ist eine ambitionierte S-Springerin, die für das Gestüt Dreiländereck startet. Sönke Aldinger ist drauf und dran, im Reitsport in Deutschlands Elite aufzurücken.