Julia Schumacher, Markus Süchting, Robin Schöller und Grischa Ludwig (von links) haben bei der bei der Siegehrung ihren Spaß. Foto: Alden Corrigan Media Foto: Schwarzwälder Bote

Westernreiten: Schumacher und Ludwig gelingt Historisches / "All in" am Samstag

Julia Schumacher und Grischa Ludwig haben sich bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA am Mittwochabend einen Traum erfüllt. Mit der deutschen Reining-Nationalmannschaft gewannen die Westernreiter aus Bitz die WM-Bronzemedaille.

Das gab’s bisher noch nie im deutschen Reining-Sport. Lange Jahre war die Mannschaft bei Weltmeisterschaften, die im Rahmen von Weltreiterspielen ausgetragen wurden, leer ausgegangen. In Tryon im US-Bundesstaat North/Carolina klappte es endlich mit Edelmetall. Mit im Team Grischa Ludwig und Julia Schumacher von Ludwig-Quarterhorses auf dem Schwantelhof in Bitz.

Bundestrainer Nico Hörmann vertraute den beiden auf den entscheidenden Positionen. Ludwig ging als erster des deutschen Quartetts mit "Ruf Lil Diamond" in die Arena, Schumacher sollte nach Markus Süchting (Steyerberg) und dem in Stuttgart geborenen Robin Schöller (Bloomingburg/USA) als Vierte im Bunde mit "Coeurs Little Tyke" die Kohlen aus dem Feuer holen. Tatsächlich legte Ludwig in der ersten Session einen starken Ritt hin, erhielt von den Kampfrichtern für seine Darbietung 223,5 Punkte. Süchting ließ auf "Spotlight Charly" 222,0 folgen. In der zweiten Session lieferte Schöller mit "Wimpy Kaweah" 220,0 Punkte ab, Schumacher bekam 221,0 Punkte. Zwar konterte Rudi Kronsteiner für Österreich mit "Ab Peppy Diamond" und einem Score von 225,0, aber Deutschland blieb nach einem Streichergebnis mit 666,5 Zählern einen halben Punkt vor der Alpenrepublik (666,0) und gewann Bronze. Gold ging an die favorisierten USA (681,0), die Silbermedaille sicherte sich die Mannschaft aus Belgien (671,5).

"Ich konnte bei den letzten Reitern gar nicht mehr hinsehen, so nervös war ich, bekannte Ludwig, der selbst einen starken Ritt hingelegt hatte. "Ich bin mir sicher, dass ich einen höheren Score bekommen hätte, wenn ich später dran gewesen wäre. So früh werten die Kampfrichter noch etwas verhalten, deshalb war ich zunächst nicht sicher, ob wir die richtige Taktik gewählt hatten. Aber sie war sehr gut. Die erste Wertung hat uns Stabilität gegeben und wir sind immer unter den Top-Drei geblieben", so Ludwig. Und dann war bei den Deutschen natürlich Party angesagt. Die Voltigierer feierten die Westernreiter mit einem ordentlichen "Humba, Humba Tätärä" ab.

In der Einzelwertung belegte Ludwig hinter dem herausragenden US-Amerikaner Cade Mccutcheon, der auf "Custom Made Gun" den Highscore von 229,0 Punkten erhielt, den siebten Platz, Schumacher, die im vergangenen Jahr mit Team-Silber und Einzel-Bronze bei der Europameisterschaft in Givrins/Schweiz ihre ersten großen Erfolge auf dem internationalen Parkett feierte, landete auf dem 14. Rang – damit sind beide, ebenso wie Süchting für das Einzelfinale am Samstag (18 Uhr, Ortszeit) qualifiziert. dann will Ludwig noch einmal voll angreifen: "Da gehe ich auf jeden Fall ›All in‹. Das wird ein Ritt auf der Rasierklinge. Ich versuche eine Medaille zu holen, dem ordne ich alles unter. Die Chance dazu ist da."