Dem Erfolg mit Lennox in Radolfzell sollen für Michael Jung in diesem Jahr noch weitere auch auf internationaler Bühne folgen. Foto: Wolfgang Söll

Reiten: Zeit reicht gerade noch - beinahe großen Vorsprung bei Zwei-Sterne-Vielseitigkeit verspielt.

Das wurde am Ende noch einmal knapp. Trotz zwei Abwürfen und der Überschreitung der vorgegebenen Zeit beim abschließenden Springen holte sich Michael Jung mit Lennox den Sieg bei der Zwei-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung in Radolfzell.

44,00 Punkte standen am Ende für den Altheimer im Gut Weiherhof mit dem Pferd zu Buche, das in diesem Jahr seine erste Wahl für einen Start bei der Europameisterschaft im August in Strzegom (Polen) werden soll. Dabei startete der zweifache Einzel-Olympiasieger mit dem 9-jährigen Hannoveraner mit einer starken Vorstellung im Dressur-Viereck in den Wettbewerb und übernahm mit 32,00 Punkten gleich deutlich die Führung. Auch auf Platz zwei wurde nach dem ersten Abschnitt in der CIC2*-Prüfung der 34-Jährige geführt, nachdem er mit Star Connection auf 34,70 Punkte kam.

Im Gelände konnte Michael Jung zwar mit Lennox Platz eins mit einer Zeit von 6:35 min und 2,00 Fehlerpunkten halten, fiel mit Star Connection aber auf Rang drei zurück, weil er sich in 6:45 min 6,00 Zähler einhandelte. Damit musste er Stephanie Böhe passieren lassen, die nach der Dressur bei 37,80 Punkten zwar recht deutlich zurücklag, den Geländekurs in 6:28 min als einzige von nur zwei Starterinnen neben Tina Krüger mit Dolce Mia (6:13 min) mit Haytom ohne Fehler absolvierte.

Für Spannung am dritten Tag sorgte dann noch einmal die vor dem Finaldurchgang auf Platz vier liegende Josefa Sommer auf Hamilton,die nach einem Dressurergebnis von 44,10 Punkten im Gelände mit 6:31 min fast die Normzeit erreichte (0,40 Fehlerpunkte) und im Springparcours als einzige der Spitzengruppe fehlerfrei blieb. Damit überholte sie mit einem Gesamtresultat von 44,50 Punkten sowohl Stephanie Böhe (8,00/45,80), als auch Michael Jung mit Star Connection, der nach einem Abwurf und damit 4,00 Fehlerpunkten ein Totalergebnis von 44,70 aufzuweisen hatte. Und mit Lennox musste der Altheimer dann sogar noch einmal zittern, um nach seinem Umlauf mit zwei Abwürfen und 2,00 Zeitfehlern (82,59 sec) knapp seinen Sieg sichern zu können.

Faye Füllgraebe zweimal ohne Fehler geblieben

Alle Hindernisse liegen ließen dagegen sowohl im Gelände, als auch im Parcours Jungs Lebensgefährtin Faye Füllgraebe und sein Trainingspartner Pietro Grandis. Beide starteten in einer Ein-Sterne-Prüfung, bei der sich Faye Füllgrabe mit Quebec nach Platz vier in der Dressur (42,30) durch die beiden Nullrunden noch auf Endplatz drei hinter Lokalmatador Felix Vogg auf Colero (37,00) und Antonia Baumgart auf Little Rose (41,40) vorkämpfen konnte.

Auf die Sekunde die selbe Geländezeit von 5:28 min legte bei seinem Comeback nach seinem schweren Sturz bei den German Masters in Stuttgart der Italiener auf Dinin Chosen hin. Er kam mit seinem Dressurresultat von 44,10 Punkten in der Prüfung mit 67 Startern auf den fünften Platz.