Kein Glück beschieden war auch Stefan Hirsch, der hier mit Missile du Buisson in den Doppel-Oxer rauscht. Foto: Lück

Reitsport: Schwarzwälder Reiter zum Auftakt im Pech. Michael Jung schnappt sich zweiten Platz.

Verweigerungs-Drama um die Reiter aus dem Schwarzwald. Bei den Nachwuchsreitern Josephine Schütz (RG Waldhof Wildberg), Marvin Frey (Baiersbronn) und dem Nordstetter Stefan Hirsch machten die Pferde nicht mit.

Das Drama um die Verweigerungen: Es startet um 15.15 Uhr bei der Springprüfung Klasse M. Die besten Junioren des Landes kämpfen hier ums Siegertreppchen. Josephine Schütz (Wildberg) mit Cantari geht als fünfte Reiterin in den Parcours. Ihr Cantari macht gut mit – bis zum dritten Hindernis. Das Pferd verweigert. Doch die Wildbergerin sieht es hinterher locker: "Es lag am Pferd. Natürlich ist es was ganz anderes, hier in der Schleyer-Halle zu reiten als auf Turnieren draußen." Doch weil Josephine erst 16 Jahre alt ist, hat sie noch zwei Jahre die Chance, um wieder in der Schleyer-Halle im Nachwuchs-Wettbewerb zu reiten.

Marvin Frey bleibt am Ende nur Platz 13

Ganz anders bei Marvin Frey. Der Baiersbronner hat von Ralf Weischedel aus Sulz das Springpferd Cera bekommen. Damit der jetzt 18-Jährige einmal auf das Siegertreppchen kommt. Cera wurde extra vorbereitet, Frey hat auf einige Turniere verzichtet, damit das Pferd topfit ist. Und die ersten sieben Hindernisse nimmt der junge Reiter ohne Probleme. Doch in der Kombination vor dem zweiten Hindernis verweigert auch Cera. So bleibt Frey nur der 13. Platz. Frey sagt hinterher: "Mit Cera bin ich zufrieden. Es lag an mir, ich habe eine blöde Entscheidung getroffen. Ich wollte die Weite nutzen und noch einen Galoppsprung zwischendurch machen. Das war zu viel."

Weischedel: "Das erste Mal in der Schleyer-Halle – das war sicherlich nicht einfach für Marvin. Vielleicht war es das erste und das letzte Mal für Marvin, denn ohne ein gutes Springpferd wird man nichts. Er hat die Chance gehabt und genutzt." Und Marvin Frey? Hat er ein gutes Pferd im Stall? Der Jungreiter: "Ich habe noch ein Pferd im Stall, doch das ist noch sehr jung."

Das heftigste Drama lieferte allerdings Missile du Buisson von Stefan Hirsch. Der Nordstetter ging couragiert in den Parcours des S-Klasse Springens. Vor dem siebten Hindernis – einer Kombination – verweigert das Pferd. Hirsch lässt sich nicht beirren, geht die Kombination wieder an. Beim zweiten Mal klappt es, doch beim zweiten Hindernis reißt das Pferd die Stange.

Dann die nächste Kombination in Hellblau. Missile du Buisson kommt gar nicht richtig hoch und fällt quasi in den Doppel-Oxer. Hirsch hinterher: "Das Pferd zog nicht richtig durch." Ein Turnierhelfer schleppte derweil die zerbrochene Stange aus der Halle…

Andreas Brünz lässt es diesmal ruhig angehen

Michael Jung dagegen konnte sich freuen. Der Doppel-Olympiasieger ritt als 15. Reiter in die Schleyer-Halle und legte mit fischerDaily Impressed gleich die aktuell beste Zeit mit 62,51 Sekunden hin. Am Ende war nur Tobias Schwarz aus La Belle ein bisschen schneller – und siegte mit 61,73 Sekunden. Immerhin konnte Michael Jung so den zweiten Preis aus den Händen von Hauke Schmitd bei der Siegerehrung bekommen.

Andreas Brünz aus Salzstetten hatte Jung beim Verlassen des Parcours noch freundschaftlich gratuliert. Der Mann, der beim German Masters im letzten Jahr noch mit Bandscheibenvorfall als "Mann ohne Schmerzen" Schlagzeilen machte, ließ es diesmal auf seinem Pferd Balam ganz ruhig angehen. Ein fehlerfreier Ritt – nur etwas zu langsam. Deshalb landete Brünz mit 0,5 Strafpunkten auf dem 13. Platz. Brünz: "Ich wollte es ruhig angehen lassen. Balam hat sich dieses Jahr gut bewegt. Ich habe eine ruhige Runde hingelegt, um das Pferd und mich auf heute gut vorzubereiten."

Darauf hofft auch Barbara Steurer-Collee aus Alpirsbach-Rötenbach. Mit ihrem Big Boy absolvierte sie den Parcours ordentlich. Nur am siebten Hindernis riss das Pferd eine Stange. Die Reiterin hatte ihn wohl nicht gut genug nach der Kurve platziert. Steurer-Collee: "Ich hoffe, heute läuft es besser." Denn da heißt es für alle: Wer besteht wie im Drei-Sterne-Springen das BW Hallenchampionat?