Ehrgeizige Ziele: Finja Haug mit ihrem Holsteiner Wallach "Unochep" träumt von einer großen Zukunft im Springreiten.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Reitsport: 14-jährige Freudenstädterin gilt beim RSC Salzstetten als Nachwuchstalent

Eine junge Amazone des RSC Salzstetten hat große Ziele: Die 14-jährige Springreiterin Finja Haug aus Freudenstadt begeistert sich für den Reitsport und hat die German Masters in der Stuttgarter Schleyer-Halle und den CHIO in Aachen zu ihren sportlichen Zielpunkten erwählt.

Was sagt ihr Trainer Andreas Brünz dazu? "Sie ist sehr talentiert." Seit erst sechs Monaten trainiert sie bei ihm und seinem Bereiter Sönke Aldinger auf der Profi-Reitanlage Brünz in Salzstetten. Zum Premiere-Reitturnier auf dieser Anlage sattelt sie am kommenden Wochenende ihren ambitionierten achtjährigen dunkelbraunen Holsteiner Wallach "Unochep" und die achtjährige Holsteiner Stute "Captain’s Mica".

Am Beginn einer Karriere

Sie ist ganz am Beginn einer möglichen reitsportlichen Karriere. Selbstbewusst erklärt sie: "Dieses Jahr möchte ich mich in L-Springen stabilisieren." Ihr Trainer: "Erste M-Springen sind 2021 geplant." In einem Atemzug quillt es aus der 14-jährigen heraus: "Und dann möchte ich so schnell wie möglich S-Springen reiten." Erste Gehversuche mit Vierbeinern unternahm sie als Neunjährige. Seither glüht ihr Herz für Pferde. Ihre Mutter Martina bestätigt den hohen Stellenwert der Springpferde für ihrer Tochter: "Zuerst kommen die Pferde. Dann lange nichts."

Finja begründet ihre Pferde Affinität: "Mich fasziniert das Vertrauen, was ich mir mit dem Partner Pferd aufbaue. Zudem finde ich es toll zu sehen, wie sich die Pferde entwickeln und unter dem Reiter Fortschritte machen, am meisten die Jungpferde." Seit eineinhalb Jahren lernt sie ernsthaft das Reiten. Vor Brünz und Aldinger konnte ihr schon der ebenso namhafte Springreiter Sven Schlüsselburg sehr viel beibringen. Regionale Kaderluft hat sie anfangs dieses Jahres geschnuppert. Die Schülerin der Realschule Baiersbronn investiert alles. Dies erkennt auch ihr Trainer Andreas Brünz: "Wenn ein Mädchen jeden Tag eineinhalb Stunden Busfahrt auf sich nimmt, um zu trainieren, dann will sie was erreichen."

Der 55-jährige Routinier schätzt die geballte Willenskraft der talentierten und intelligenten Amazone: "Sie ist einfach zu trainieren, weil sie sehr ehrgeizig ist. Sie schüttelt sich und steht wieder auf. Das macht nicht jede." Etliche seien talentiert, aber es komme auf große Willenskraft an, um am Schluss erfolgreich zu sein. Brünz: "Am meisten schätze ich ihren unbändigen Willen. Das überzeugt mich." Anfang dieses Jahres hat sie schon an einem Regional-Kadertraining teilgenommen. Trainer und Reitschülerin sind ein Herz und eine Seele. Ihre Mutter Martina sagt: "Finja ist Andys Liebling und umgekehrt!" Die 14-Jährige schwärmt: "Andy ist der beste Trainer." Sie will ihm nacheifern und baldmöglichst in der Welt der S-Springer ankommen.

Brünz als Vermittler

Brünz traut dem Nachwuchstalent einiges zu. Der Pferdekenner trat als Vermittler auf, um ihr begabtes Springpferd "Unochep" einzukaufen, das von dem namhaften "Numero Uno" abstammt. Was die reitsportlichen Ambitionen der Freudenstädterin anbelangt: Brünz stellt dazu einen Vergleich von ihm zu seinem Vater Roland an: "Mein Vater hat viel mehr A-Springen gewonnen als ich, aber ich habe dafür viele S-Springen gewonnen."

Eine solche Entwicklung hält er auch bei Finja Haug vom RSC Salzstetten für möglich. Daher gehe es beim jetzigen Home-Turnier an diesem Wochenende nicht um Siege in ihrer Klasse, sondern: "Sie muss einfach nur gut reiten, dann bin ich schon zufrieden." Für den RSC Salzstetten sind an diesem Wochenende Juni weitere Nachwuchstalente am Start.