2020 völlig offen: Lars Nieberg beim Fest der Pferde auf den Immenhöfen. Foto: Roger Müller

Reiten: Bei grünem Licht CHI Donaueschingen und Fest der Pferde in anderer Version. 

Wie viele andere Sportarten trifft die Corona-Pandemie auch mit voller Wucht den Reitsport in der Region. Und dieser ist hier von zwei großen internationalen Veranstaltungen (Fest der Pferde und CHI Donaueschingen) geprägt. Beide Events sind noch nicht abgesagt.

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CHI Donaueschingen

Beide Veranstaltungen waren auf Anfang und Mitte August terminiert. Aktuell besteht jedoch ein Großveranstaltungsverbot bis Ende August aufgrund der Pandemie. Dementsprechend sind auch beide Reitturniere davon betroffen. "Wir müssen und werden unser Veranstaltungskonzept zumindest für 2020 überdenken", erklärt CHI-Veranstalter Kaspar Funke von der Escon Marketing. "Unser Turnier in Donaueschingen wird es in der gewohnten Form in diesem Jahr sicherlich nicht geben. Wir müssen auch noch abwarten, wie sich die immer noch laufenden Auflagen-Veränderungen weiter entwickeln", zeigt es Kaspar Funke auf.

Momentan ist der CHI Donaueschingen für dieses Jahr zwar noch nicht abgesagt, vorstellen können sich die Organisatoren aber eventuell eine Verschiebung des Traditions-Turnieres in den September hinein. Dennoch wird es dann im Falle eines geeigneten Termins, und eines gelockerten Veranstaltungsverbots nicht die gewohnte Dimension des Meetings geben. "Deswegen ist für uns eine abgespeckte Version durchaus vorstellbar", erklärt Funke weiter. Was dann jedoch "abgespeckt" bedeutet, wird sich im Falle einer tatsächlichen Austragung so erst in den kommenden Wochen zeigen. Werden die allgemeinen Lockerungen ausgeweitet, oder wieder angezogen? Auch das Turnier im Schlosspark ist davon natürlich abhängig.

Läuft das Meeting in Donaueschingen eventuell in diesem Jahr ohne Zuschauer? Dies ist für Niklas Droste, Geschäftsführer von Escon Marketing, nicht denkbar. "Reitsport braucht Emotionen und Flair", unterstreicht er. "Wie die Zukunft im Reitsport aussieht, weiß momentan keiner. Aber es wird nach den aktuellen Verboten an Großveranstaltungen wohl in eine andere Zukunft gehen", glaubt Niklas Droste. Allerdings sieht er in sogenannten "Geisterturnieren" absolut keine Option. Wenn überhaupt dann so eine Alternative bei kleineren, aber dennoch internationalen Turnieren.

Warum man auf eine Absage in diesem Jahr auf alle Fälle verzichten möchte? Kaspar Funke erklärt: "Wir wollen unsere Veranstaltung im Gedächtnis der Besucher halten, nicht zuletzt im Hinblick auch auf die anstehende Europameisterschaft der U25-Dressurreiter in 2021, die ja bei uns stattfindet."  

Fest der Pferde

Auch Organisationschef Christian Frese ist sich heute schon sicher, "dass unsere Veranstaltung, sollte sie stattfinden, in diesem Jahr aufgrund der Hygiene-Maßnahmen eine andere wird, als in der Vergangenheit". Frese sieht auch einen gewissen Zeitraum, "ehe wir den Charakter unseres Turnieres – wie ursprünglich – wieder erreichen können".

Dennoch wird man aller Voraussicht nach in diesem Jahr noch einmal Reitsport auf den Immenhöfen erleben können. Am 12. und 13. September war eigentlich ein Late-entry-Turnier geplant. Diesen Termin möchten Christian Frese und sein Organisationsteam nun nutzen, um zumindest den baden-württembergischen Spitzenreitern eine Plattform auf den Immenhöfen zu bieten. Auch könnte der BW-Bank-Cup ebenfalls an diesem Wochenende ausgetragen werden.

Erfreulich für beide Turnierveranstalter ist, dass die Sponsoren bis dato ihre Treue halten. "Dennoch bleibt hier natürlich die Frage, wie sich aufgrund wirtschaftlicher Veränderungen durch die Pandemie der Umfang der Gelder verändern wird", macht es Christian Frese deutlich.  

Regionale Turniere

Auch von der Corona-Krise betroffen ist der Fürstenberg-Polo-Cup, der vom 10. bis 12. Juli stattfinden sollte. Das Turnier ist bereits abgesagt. Erst in 2021 dürfen sich die Besucher der in den vergangenen Jahren immer populärer gewordenen Veranstaltung wieder über diesen rasanten Sport freuen. Doch auch die kleineren regionalen Turnierveranstalter hat es erwischt. Der RuF Donaueschingen musste sein für Juni geplantes Spring- und Dressurturnier streichen – ebenso wie der RFV Schwenningen das Weilersbacher Derby sowie sein Dressurturnier. Das PSZ Königsfeld sagte ebenfalls sein für Juni angesetztes Meeting ab. Beim RV Villingen berät man intern aktuell, ob das Dressurturnier im Juli durchgeführt werden kann.