Pferdesport: Speed-Derby beim Effringer Reitturnier neue Attraktion für Reiter und Publikum / Jasmin Terigi doppelt siegreich
(baw). Ein Elfmeter-Schuss wurde von den Reitern des 1. Effringer Speed-Derbys nach Überwinden des Parcours verlangt. Wurde der Schuss pariert, gab es für den Reiter vier Strafsekunden und für den Torhüter ein Freibier.
Die neue Attraktion des Effringer Turniers ist sowohl bei den Reitern selbst als auch bei den Pferdesportfans gut angekommen.
Da Stefan Bratz als einziger männlicher Teilnehmer antrat, wurde für die weibliche Konkurrenz der Elfmeter-Schuss etwas verkürzt. Aber auch auf verkürzter Distanz trafen nicht alle Reiterdamen das Tor. Doch wer sah, in welch rasantem Tempo sie allesamt den Springparcours inklusive Wassergraben hinter sich ließen, hatte Verständnis dafür, dass die Torschussqualitäten direkt im Anschluss noch ausbaufähig waren.
Das trifft auch auf die Schussqualitäten von Lea Ruff vom RFV Herrenberg zu. Die 19-Jährige machte als erprobte Vielseitigkeitsreiterin mit dem achtjährigen Wallach Seal auf der lange Galoppstrecke Meter.
Sie war derart schnell unterwegs, dass sie selbst mit den Strafsekunden für den verschossenen Torschuss noch als Siegerin dieses doch recht ungewöhnlichen Wettbewerbs hervorging. Schneller war lediglich Sophia Huhn aus Bondorf, die aber ein Hindernisfehler auf Rang zwei zurückwarf.
Als einzige Teilnehmerin kam Nadine Einsiedler nicht nur auf einem weißen Pferd, sondern auch mit weißer Weste aus der Prüfung. Stute Cubana ließ alle Stangen liegen und die Reiterin des RFV Effringen versenkte den Ball im Tor. Platz vier war der verdiente Lohn.
Für Lea Ruff war der Sieg im Speed-Derby bereits die zweite goldene Schleife auf dem Effringer Turnier. Denn auf ihrem Schimmel Czero hatte die Auszubildende aus Magstadt bereits mit stolzen sechs Sekunden Vorsprung das M-Springen gewonnen. Elias Pfrommer vom RFV Effringen galoppierte mit dem 17-jährigen Abraxas auf den zweiten Rang.
Ebenfalls doppelt siegreich war Jasmin Terigi vom TSV Altensteig. Sie siegte mit San Diego nicht nur in der Stilspringprüfung Klasse A* vor Vereinskollegin Nicole Kühnapfel, sondern hielt mit All in one auch im A**-Springen die Konkurrenz auf Distanz.
Viktoria Gohl gewinnt auf Rotdorn L-Springen vor Alisa Hörmann
Im L-Springen war der Waldhof Wildberg unschlagbar: Viktoria Gohl zeigte auf Rotdorn den schnellsten fehlerfreien Ritt und verwies Alisa Hörrmann mit Cher auf Rang zwei. Hörrmann und Cher gewannen dafür eine Abteilung des Punktespringen Klasse L mit Joker.
Neben Ruff und Terigi gab es noch eine weitere Reiterin, die am Wochenende mehrfache Siege einfahren konnte: Jessica Wirth. Sie hat mit der siebenjährigen Bella Soleil derzeit ein Pferd von besonderer Qualität unter dem Sattel. Wie schon beim Turnier in Königsbach konnte die Bayrische Stute zunächst die Springpferdeprüfung Klasse L für sich entscheiden.
Am Sonntag setzte die noch so junge Stute einen oben drauf und bescherte der engagiert reitenden 16-Jährigen den Sieg in der Springprüfung Klasse M* mit Siegerrunde. Die Siegerdecke wurde somit dem jüngsten Pferd mit der jüngsten Reiterin der Prüfung übergeben.
Auch der gastgebende Verein war in der Siegerehrung dieser höchsten Prüfung des Effringer Turniers vertreten: Elias Pfrommer setzte in der Siegerrunde mit Cristelia alles auf eine Karte und wagte eine extrem enge Wendung. Die Stange fiel zwar, doch die benötigte Zeit sicherte dem Hufschmied den vierten Platz.
Das Fazit des Veranstalters fiel sowohl zum Novum im Prüfungsangebot als auch zum gesamten Turnierverlauf positiv aus. "Die Zuschauer waren begeistert vom Speed-Derby. Die Stimmung am Springplatz war großartig. Wir wollen die Prüfung auf jeden Fall nächstes Jahr wieder anbieten", freute sich Meldestellenverantwortliche Carina Weik über die gute Resonanz.
Vorsitzender Jürgen Stickel war einfach nur dankbar, dass das Wetter besser als befürchtet war. Während andernorts Veranstaltungen wegen anhaltenden Regenschauern sogar abgesagt werden mussten, gab es beim Effringer Reitturnier hauptsächlich beim Speed-Derby Wassertropfen – nämlich dann, wenn die Pferde pfeilschnell durch den Wassergraben galoppierten.