Nach Mallorca oder Bulgarien, an die Südküste der Türkei, auf eine griechische Insel oder lieber an die Nord- oder Ostsee? Wohin reisen Familien und Singles aus Altensteig und Umgebung in diesem Jahr ? Wir haben nachgefragt.
Marion Rübenacker vom Reisebüro Katz weiß, welche Ziele in welchen Ländern bisher häufig gebucht werden, Kreuzfahrten nach wie vor der Renner sind, politische Ereignisse eine Rolle spielen und wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Dass der Urlaub trotz gestiegener Lebenshaltungskosten fest eingeplant ist, bestätigen bundesweite Umfragen. Auch sie habe genug zu tun, berichtet die Leiterin der Altensteiger Filiale des Freudenstädter Reisebüros. Und kann nach drei Monaten bereits Trends feststellen.
Zeitpunkt der Buchung spielt kaum eine Rolle
Klassische Feriengebiete wie Antalya, Side und Kemer an der türkischen Riviera, die Inseln Rhodos, Kreta und Korfu in Griechenland, Strände der italienischen Adria, Mallorca und Gran Canaria seien noch immer gefragt, wegen gestiegener Preise aber nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. Das gelte auch für die „Billigländer“ Tunesien und Bulgarien.
Frühbucherrabatte und Schnäppchen gebe es kaum noch, weshalb es praktisch keinen großen Unterschied mache, ob man seinen Urlaub bereits im Januar oder Februar bucht oder Last Minute. Natürlich sei die Zahl der Angebote dann noch größer als auf dem letzten Drücker.
Zunehmendes Interesse an Reise nach Albanien
Überrascht war Rübenacker anfangs vom zunehmenden Interesse an einer Reise nach Albanien. Bis sie selber dort gewesen sei und nur Gutes berichten könne über unberührte Natur- und Kulturlandschaften.
Die Zahl verkaufter Fernreisen hält sich – mit Ausnahme von Mauritius und den Seychellen – in Grenzen. Ganz anders Kreuzfahrten auf hoher See und Flüssen. Eine Woche oder zehn Tage auf dem Mittelmeer, nach Skandinavien bis in den hohen Norden, in die Karibik und den Orient zu schippern, sei heiß begehrt. „Eine Kreuzfahrt wurde bereits für 2026 reserviert“.
Trend geht eindeutig in Richtung Aktivurlaub
Badeaufenthalte seien nicht out, viele würden aber einen Aktivurlaub oder begleitete Rundreisen vorziehen. Die politische Großwetterlage – Krieg in der Ukraine, militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas in Palästina – machte sich auch beim Reiseverhalten bemerkbar.
Sollte man lieber im Land bleiben, mit dem Auto oder der Bahn an die Nord- oder Ostsee, ans schwäbische Meer oder nach Bayern fahren? Auch dafür gebe es Interessenten. Geändert habe sich die Dauer. Früher sei man zwei oder drei Wochen am Stück verreist, heute lieber zweimal im Jahr für eine Woche.
Sie können gemachte Erfahrungen weitergeben
Warum sollte ich meinen Urlaub im Reisebüro buchen ? Natürlich könne man das im Internet tun, sagt Rübenacker, aber man müsse sich hier bei gleichem Preis nicht um die Formalitäten kümmern. Noch wichtiger seien gesammelte Erkenntnisse, Tipps und das Know How. Sie und ihre Mitarbeiterin Inge Krauß hätten durch Einladungen von Veranstaltern etliche Ziele im In- und Ausland kennengelernt, könnten gemachte Erfahrungen weitergeben und Empfehlungen aussprechen. Es komme vor, dass sich Urlauber nach der Rückkehr persönlich bedankten.
Und wo reist Marion Rübenacker selbst in diesem Jahr hin? Geplant sei unter ihrer Leitung im Mai eine Wanderreise nach Montenegro und im Herbst eine Wanderwoche auf der griechischen Insel Samos.