Eine Multivisionsshow über eine Reise zu den Papua in Neuguinea bot der Schwarzwaldverein.
Der Weltreisende Bertram Rueb und seine Frau Ingeborg aus Gengenbach bereisen seit 40 Jahren als Backpacker die entlegensten Winkel dieser Erde.
Extreme Strapazen und der Verzicht auf die annehmlichen Luxusseiten einer Reise nehmen sie dabei gerne in Kauf.
Jäger und Sammler
In einer Gemeinschaftsveranstaltung lud ihn der Schwarzwaldverein Schiltach/Schenkenzell und die VHS Schiltach zu einer Multivisionsshow über eine Reise zu den letzten Eingeborenen in Neuguinea in die Friedrich-Grohe-Halle ein.
Wie in der Steinzeit
Abgeschottet vom Rest der zivilisierten Gesellschaft leben dort die Papua in kleinen Stammeseinheiten in Verhältnissen, die an die Steinzeit erinnern. Als Sammler und Jäger leben sie allein von dem, was der Urwald ihnen bietet und so ist ihnen selbst Kleidung unbekannt.
Mit vielen eindrucksvollen Bildern, Videoclips und begleitenden Erklärungen nahm er die Zuschauer mit auf seine Tour, wobei selbst die Anreise durch Sümpfe, Dschungel, durch reißende Flüsse und über Baumstämme strapaziös und anstrengend war.
Spannend wurde es dann, als Bertram Rueb – nach der Ankunft beim Volk der Korowai im Westteil der Pazifikinsel Neuguinea – über die Lebensbedingungen der Eingeborenen referierte.
Ein besonderes Erlebnis ist für einen ungeübten Europäer schon der Zugang über wackelige Leitern zu den Baumhäusern, die auf 30 Meter hohen Stelzen zum Schutz vor Insekten und natürlichen Feinden gebaut sind.
Auffällig ist die nahezu vollkommen fehlende Bekleidung sowohl bei Männern als auch Frauen, wobei bei Männern der persönliche Status am Kopfschmuck und am Tragen der Koteka, einem Penisfutteral, erkennbar ist.
Verzehr von Heuschrecken
Eine für die zivilisierte Welt befremdende Tradition ist das Abhacken von Fingern nach dem Verlust eines Familienangehörigen. Wenig appetitanregend war auch der Anblick beim Verzehren von Heuschrecken, Insekten und Engerlingen.
Lebenserwartung niedrig
Auch wenn die Papua in einfachen Verhältnissen und fern jeder Zivilisationskrankheit leben, haben sie durch fehlende medizinische Versorgung und Gefahren im alltäglichen Leben eine Lebenserwartung von nur 40 bis 45 Jahren.
Der lebendige und anschauliche Vortrag mit den vielen Details fand viel Beifall bei den Zuhörern.