Mit dem Autokran schwebte das 30-Tonnen-Fertigteil zur Wasserreinigung ein. Foto: Wegner

Es ist 30 Tonnen schwer und hat die Ausmaße eines kleinen Wohnzimmers, das Betonfertigteil, das am Freitag per Kran auf seinen Platz im künftigen Gewerbegebiet Koppengässle in Aichhalden einschwebt.

Aichhalden - Der Autokran steht bereit, zunächst heißt es einmal warten. Kennen so manche der Beteiligten dieses Problem der "Just-in-Time-Zulieferung" aus Aichhalden nicht schon von einem anderen Fall? Damals war ein Fahrzeug einer Spedition aus Bayern im Aichhalder Loch verunfallt. Und jetzt hat der Schwertransporter ausgerechnet wieder dieses Unternehmens mit dem geladenen 30-Tonnen-Teil Pech und einen Reifenplatzer auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Rottweil, so dass dies laut Wolfgang Haberstroh, dem technischen Leiter der Gemeinde Aichhalden, zu dieser Verzögerung führt.

Mit maximal erlaubter Geschwindigkeit brauste der Laster dann auch auf der Kreisstraße am Koppengässle vorbei Richtung Dorf und dann über die Waldmössinger Straße Richtung Baustelle – aber dies war Absicht, wie das Bauunternehmen sagte: Das Fahrzeug musste aus der "richtigen" Richtung kommen, um dann passend rückwärts in den Weg zur Baustelle zu gelangen

Die komplette Wartezeit auf den Transport "vertrödeln" musste der Autokranfahrer, der sein Gefährt aufgrund des Untergrunds auf vier schweren Platten aufgebockt hatte, allerdings nicht: Es gab noch kleinere Teile, wie beispielsweise einen Betonfertigschacht, der von einem anderen Transporter abgeladen werden konnte, der schon einige Zeit früher vor Ort angekommen war.

Angehängt war dann das Lamellenbauwerk von Größe eines Zimmers schnell mit eingeschraubten Spezialhaken und dann auch passend, rund drei Meter unter der Erdoberfläche als Zulauf des 90 Meter langen "Schwimmbads", eingesetzt. Zuständig ist dieses Bauwerk dafür, dass der Zulauf von Straßen- und Hofflächenwasser in das Aichhalder "Schwimmbad", das zukünftige offene Rückhaltebauwerk, von Abrieben von Reifen, Bremsen und anderem gereinigt wird, bevor das Wasser in das Becken gelangt.

Damit, erklärt Bürgermeister Michael Lehrer, müsse nicht jeder Bauherr im Gebiet selbst diese Säuberung für das dreigliedrige Abwassersystem (Regen-, Straßen- und Schmutzwasser) sicherstellen – und durch die regelmäßige Reinigung des Filters, die die Gemeinde in Auftrag gebe, sei auch der Umwelt gedient, sagt Lehrer.

Direkt in das Rückhaltebecken wird das Regenwasser der Dächer geleitet, sagt Haberstroh, während das Abwasser gesammelt in Richtung Netto-Markt gepumpt werde. Ab dort fließe es dann in einer Freispiegelleitung in Richtung Kläranlage im Aichhalder Loch.