Ich bin auf der Südwestmesse in Schwenningen unterwegs und wage einen Selbstversuch: Wie fühlt es sich an, mit beiden Beinen in der virtuellen Welt zu stehen?
Mein Einstieg in die virtuelle Welt beginnt ruhig, aber eindrucksvoll mit einem interaktiven Hörspiel. Keine Brille, kein Bildschirm – nur ein Sessel und Kopfhörer, die an ein Smartphone angeschlossen sind. Ich nehme Platz, setze die Kopfhörer auf und starte das Abenteuer. Ich schließe die Augen, um mich voll auf die Geräuschkulisse zu konzentrieren. Plötzlich befinde ich mich in einem Kerker, begleitet von der Stimme eines Kerkerwächters.
Mein Ziel: einen Weg hinaus finden. Durch Wischen auf dem Handybildschirm bewege ich mich durch die Geschichte und erkunde akustisch den Raum. Ich höre das Knarren einer Tür und orientiere mich mit den Ohren. Es ist, als würde ich mich in einem Film befinden, den ich selbst steuere, nur ohne Bild. Ein Erlebnis für alle, die ganz ohne visuelle Reize tief eintauchen möchten.
Pong in Virtual Reality
Danach geht es weiter mit einem Klassiker der Gaming-Geschichte. Pong, das einfache Spiel mit einem Ball, wird hier in einer VR-Version präsentiert, bei der man zu zweit, zu dritt oder zu viert gegen eine virtuelle Wand spielt.
Ausgestattet mit VR-Brille und Controllern stehe ich plötzlich mitten in einem digitalen Raum. Ziel des Spiels ist es, den virtuellen Ball im Kasten zu halten und möglichst lange im Spiel zu bleiben. Was simpel klingt, erfordert aber erstaunlich viel Reaktionsvermögen.
Yullbe ermöglicht Abenteuer
Den Höhepunkt meines Tages bildet das Erlebnis Yullbe. In einem abgetrennten Bereich können Besucher vollständig in eine virtuelle Geschichten eintauchen. „Was willst Du sein?“ steht auf einem der Plakate. Hier kann man sich in Verschiedenstes verwandeln: in Astronauten, Polizisten, Mini-Abenteurer, Retter oder Kunstliebhaber. Fünf verschiedene Geschichten stehen zur Auswahl. Ich entscheide mich für Action und wähle die Verfolgungsjagd.
Ein Mitarbeiter hilft mir beim Anlegen der Ausrüstung – VR-Brille und Controller. Dann geht es los und plötzlich bin ich nicht mehr in Schwenningen, sondern in einer Garage. Vor mir flieht der Bösewicht, und eine virtuelle Polizisten nimmt mich in einem fliegenden Fahrzeug mit, um den Schurken zu verfolgen und wieder einzufangen.
Alles ist so real
Der Controller in meiner Hand verwandelt sich in eine Waffe, mit der ich dann auf angreifende Roboter ziele. Die VR-Welt reagiert auf jede Bewegung. Sicherheit wird dabei großgeschrieben. Rote Markierungen zeigen mir, wenn ich mich anderen Spielern oder einer Wand nähere, dadurch werden Zusammenstöße vermieden.
Die fliegenden Roboter greifen an, ich feuere zurück. Um mich herum Schüsse und Explosionen. Neben mir die Polizistin in Uniform und über mir fliegende Drohnen. Ich helfe ihr, das fliegende Gefährt unter Kontrolle zu halten, während wir unter Beschuss stehen. Wir jagen den Superschurken durch die Stadt, während die Metropole an uns vorbeizieht. Ich vergesse fast, dass es nur ein Spiel ist. Die Illusion ist wirklich gut.
Der VR-Bereich auf der Südwestmesse zeigt, wie vielfältig und immersiv digitale Erlebnisse heute sein können. Ob stilles Hörspiel, aktives Retro-Game oder actiongeladenes Abenteuer. Ein Besuch lohnt sich – und wer weiß, vielleicht vergisst man für ein paar Minuten sogar die reale Welt.