Es ist jedes Jahr eine Herausforderung: Das natürliche Verhalten von Rehkitzen, sich ins hohe Gras zu ducken, macht die Kitze in Kombination mit ihrem gepunktetem Fell nahezu unsichtbar.
Horb-Talheim - Die Talheimer Jäger bitten die Landwirte daher darum, ein oder zwei Tage vor dem Mähen der gefährdeten Wiesen sich mit den Jägern in Verbindung zu setzen. Denn: Durch das Abfliegen mit Drohnen und das Aufstellen von Scheuchen vor der Mahd, können zahlreiche Rehkitze vor dem qualvollen Mähtod gerettet werden.
Mutter hält Scheuchen für Feinde
Die Landwirte mähen das Gras, das sich hauptsächlich in Waldrandnähe befindet, um Grassilagen und Heu zu machen, welches dann etwa als Tierfutter verwendet wird. Damit möglichst viele Rehkitze gerettet werden können, stellen die Jäger Scheuchen – gelbe oder blaue Säcke – auf, welche die Mütter der Rehkitze für Feinde halten. Deshalb locken die Mütter die Rehkitzen aus der Wiese heraus, die die Talheimer Jäger wiederum mittels einer Drohne orten und in Kisten oder Jutesäcken fangen können.
Gefangene Tiere werden wieder freigelassen
Wenn die Wiese gemäht ist, werden die Tiere freigelassen und kommen wieder zurück auf das Feld, wo sie nach ihrer Mutter rufen, die dann auch kommt. Dieses Vorgehen hat sich in der Vergangenheit als sehr erfolgreich bewährt. Die Talheimer Jäger sprechen einen besonderen Dank an den landwirtschaftlichen Betrieb Thierer aus, der bereits sehr erfolgreich bei der Rehkitzrettung aktiv mitgewirkt habe.