Marion Schuster ist Long-Covid-Patientin. Sie ist kurzatmig, schnell erschöpft, hat Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen. In der Reha in Königsfeld im Schwarzwald hofft sie auf Besserung Foto: Andreas Reiner

Gedächtnisstörungen, Tinnitus, chronische Erschöpfung – ungefähr jeder zehnte Corona-Infizierte leidet länger als drei Monate unter teils komplexen Symptomen. Wie Long-Covid-Fälle in einer Reha-Klinik im Schwarzwald behandelt werden.

Königsfeld - Als Marion Schuster an ihrem ersten Tag den Therapieplan bekam, war sie direkt erschöpft. Ergometertherapie, Terraintherapie, Hirnleistungstraining, reflektorische Atemtherapie, Aktivität im Schwimmbad – „oh Gott“, dachte Marion Schuster nur, „wie soll ich das schaffen?“ Die Monate davor hatte die 56-Jährige ihre Tage meist allein in der Wohnung verbracht. Ein bisschen gehen, ein bisschen Essen aufwärmen. Schon war sie wieder müde. Beim Lesen verschwammen die Buchstaben vor den Augen, jedes laute Geräusch eine Tortur. Oft sah sie, die sonst jeden Tag 20 Kleinkinder dirigiert, einfach nur vom Bett aus den Vögeln vor dem Fenster zu und fragte sich: „Werde ich jemals wieder dieselbe sein wie zuvor?“